Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Marktfruchtbau

Winterweizen: Aussaattiefe beachten

Neben der Saatstärke und Sortenwahl hat die Ablagetiefe einen großen Einfluss, wie sich die Pflanzen zukünftig entwickeln. Das betrifft die Auflaufdauer, die Bestockungsintensität, die Triebstabilität und die Homogenität der Triebe.

Bei den Krankheiten kann das Risiko von Halmbasiskrankheiten Pseudocercosporella (Halmbruch), Rizoctonia (Spitzer Augenfleck) und Fusarien gefördert oder minimiert werden. Ziel ist eine Ablage von 2 +/- 0,5 cm.

Das passiert bei einer zu tiefen Ablage (tiefer als 3 cm):

  • Der Keimling benötigt eine längere Auflaufzeit (pro cm 20 °C Temperatursumme)
  • Die Pflanze läuft später auf. Sie hat somit weniger Zeit zum Bestocken und kann weniger Herbsttriebe ausbilden
  • Eine tiefe Ablage führt zu auxinlastigen Pflanzen mit langen dünnen Herbstblättern.
  • Eine hohe Auxinkonzentration vermindert die Bestockung und die Triebstabilität. Das hat zur Folge, dass eine Pflanze ungleichmäßig entwickelte Triebe ausbildet.
  • Bei einer tieferen Ablage bietet die Pflanze eine größere Angriffsfläche und bessere Befallsbedingungen für Halmbasiskrankheiten.

Das passiert bei einer zu flachen Ablage (flacher als 1 cm):

  • Die Halmbasiskrankheiten werden tendenziell weniger.
  • Die Pflanzen neigen zu einer intensiven Bestockung und „Rasenbildung“ mit vielen kurzen Trieben.
  • Beim Einsatz von Bodenherbiziden entsteht eine höheres Schadrisiko.

Dieser Beitrag stammt aus der Beratungs-Info Pflanzenproduktion Hessen.
Haben wir Ihr Interesse für aktuelle Pflanzenbauinformationen geweckt? Anmeldung ab sofort auch online möglich!

Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag