Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Marktfruchtbau

Wintergerste: Schäden durch die Larve der Fritfliege

Aktuell kann man in den Wintergerstenbeständen vermehrt Schäden durch die Larven der Fritfliegen feststellen. Diese zeigen sich darin, dass die Herztriebe des Getreides vergilben. Die Hüllblätter bleiben zunächst noch grün. In der Folge stirbt der Trieb oder der die ganze Pflanze ab.

Hand hält einen Gerstentrieb mit einer Fritfliegenlarve
Larve der Fritfliege
Hand hält einen schadhaften Gerstentrieb, der angefault und abgefressen ist
Triebbasis ist angefault und abgefressen

Die Pflanzen sind unten angefault und abgefressen. Den Schaden sollte man nicht mit Schneckenfraß verwechseln!

Zieht man die diese vergilbten Pflanzen vorsichtig aus dem Boden, findet man an der Triebbasis eine glasig-weiße Larve. Sie kann bis zu 5 mm groß sein. Sie ist fußlos und ohne Kopfkapsel, mit schwarzen Mundhaken und am Hinterleibsende befinden sich zwei kleinen Ausstülpungen

Die Larven gehen nicht von Trieb zu Trieb. Sie fressen jeweils nur einen Trieb.

Besonders gefährdet sind vor allem Wintergersten in Nachbarschaft zu Wiesen und Weiden. Warmes, trockenes Wetter im Sommer fördert die Entwicklung der Fritfliege. Dabei hat die Wahl des Aussaattermins keinen großen Einfluss.

Da es keine Möglichkeit gibt, das Auftreten und den Zeitpunkt der Eiablage der Fritfliege sicher zu bestimmen, sind die Notwendigkeit und der optimale Einsatztermin einer Insektizidmaßnahme sehr schwer festzulegen

Maßnahmen zur Schadensminderung

  • Die Aussaat sollte in ein gut abgesetztes Saatbett erfolgen.
  • Die Saat sollte nicht zu tiefe erfolgen.
  • In Befallsregionen Sorten mit gutem Bestockungsvermögen nutzen
  • Jugendentwicklung fördern
  • Sorgfältige Bekämpfung von Ausfallgetreide und Quecken
  • Bei beginnendem Schaden im Frühjahr Flächen walzen, um Bestockung anzuregen

Fazit: Der Schaden ist gesetzt. Mit Insektiziden ist jetzt keine Bekämpfung mehr möglich.


Dieser Beitrag stammt aus der Beratungs-Info Pflanzenproduktion Hessen.
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