Zuckerrüben
N-Düngung bei Zuckerrüben
Den größten Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg im Zuckerrübenanbau hat neben dem Ertrag (dt/ha) die Qualität (Zuckergehalt, Alpha-Amino-N u.a.) der Zuckerrübe, und hier hat die Stickstoffdüngung einen entscheidenden Einfluss.
In den letzten Jahren wurde die Stickstoffdüngung immer weiter abgesenkt. Dieser Trend wurde insbesondere durch die bessere Vergütung der Qualität (hoher Zuckergehalt, niedriger Amino-N-Gehalt) gefördert. Damit man den optimalen, korrigierten Geldrohertrag erreicht, muss man die gegenläufige Reaktion zwischen Rübenertrag und Zuckergehalt berücksichtigen. Das heißt, bei einem höheren N-Angebot steigt der Ertrag an, jedoch fällt der Zuckergehalt ab und der Amino-N-Gehalt steigt. Auf dieser Basis (optimaler bereinigter Zuckerertrag) wurde der Sollwert für Zuckerrüben ermittelt. Vor der Düngung muss nach Düngeverordnung eine Düngebedarfsermittlung durchgeführt werden.
Die Düngeempfehlung leitet sich vom hessischen SBA-System ab. Unter https://sba.llh-hessen.de/ steht jedem die Möglichkeit zur Verfügung, dieses Werkzeug zu nutzen.
Zuckerrübe | OHNE organische Düngung Vorkulturen des Vorjahres | MIT organischer Düngung Vorkulturen des Vorjahres |
---|---|---|
Stickstoffbedarfswert (650 dt/ha) | 170 | 170 |
Ertragsdifferenz je 100 dt/ha > Bedarfswert = plus 10 kgN/ha < Bedarfswert = minus 15 kgN/ha | 850 dt/ha | 850 dt/ha |
+ 20 | + 20 | |
Nmin Wert 2024 – Zuckerrüben | – 39 | – 39 |
Humusgehalt < 4,0 % = 0 | 0 | 0 |
Organ. Dgg Vorkulturen d. Vorjahres (z. B. 20 m³ = 60 kg N/ha x 10 %) | 0 | – 6 |
Nachlieferung Vorfrucht (z. B. ZF-Senf abgefroren) | 0 | 0 |
Maximaler Düngebedarf: | 151 | 145 |
N-Düngung nach dem hessischen SBA-System
- Bedingt durch die niedrigen Nmin-Werte in diesem Frühjahr, fällt die Düngeempfehlung tendenziell etwas höher aus.
- Auf Standorten mit einer hohen Nachlieferung, u.a. durch intensive Bodenbearbeitung, langjähriger organischer Düngung, Zwischenfrüchte kann bis zu 40 kg N/ha als Nachlieferung berücksichtigt werden.
- Im Verlauf der Vegetation durchwurzelt die Rübe auch die tieferen Bodenschichten, so dass der dort zur Verfügung stehende Stickstoff angerechnet werden kann
- Sollte die Rübe in ihrer Entwicklung deutliche Mangelsymptome aufweisen, kann über eine nachträgliche Kopfdüngung im 6-8-Blattstadium nachgedacht werden.
- Vor dieser Kopfdüngung sollte dann zur Kontrolle eine (weitere) SBA-Bodenuntersuchung durchgeführt werden.
- Je nach Entnahmezeitpunkt, Witterungsverlauf und voraussichtlicher Ertragshöhe sollte dann ein N-Gehalt im Boden von 220 – 230 kg/ha vorliegen.
Wert | Nach DBE | Errechnet nach SBA |
---|---|---|
Zuckerrüben: Ertragsniveau in dt/ha | 650 | – |
Zuckerrüben: Mittlerer Ertrag der letzten 3 Jahre in dt/ha | 850 | – |
Zuckerrüben: Stickstoffbedarfswert in kg N/ha *) Bodennachlieferung berücksichtigt. -20kg N/ha | 170 | 96 |
Zuckerrüben: Ertragskorrektur in kg N/ha | 20 | 20 |
Abschläge: | ||
Nmin (NO3-N kg/ha + NH4-N kg/ha) Summe 0-90 cm in kg N/ha | 39 | 39 |
SBA-Wert in kg N/ha | – | 54 |
Organische Düngung aus Vorjahr (%) in kg N/ha | – | 0 |
Organische Düngung aus akt. Jahr (Frühjahr früh) in kg N/ha | – | 0 |
Organische Düngung aus akt. Jahr (Frühjahr spät) in kg N/ha | – | 0 |
Organische Düngung aus Kompostdüngung/en der 3 Vorjahre in kg N/ha | – | 0 |
Abschlag für Vorfrucht Wintergerste in kg N/ha | 0 | |
Abschlag für Zwischenfrucht Nichtleguminosen, abgefroren in kg N/ha | 20 | |
Ergebnis: | ||
Zuckerrüben: Düngebedarf in kg N/ha | 96 | |
Davon: | ||
Zuckerrüben: 1. Gabe (bei Vegetationsbeginn) | 151 | 95 |
Die N-Düngung darf den Wert, der nach der Düngebedarfsermittlung nach DüV ermittelt wurde, nicht übersteigen!
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