Grünland & Futterbau
Maisstoppelbearbeitung – Verfahrensvergleich
Ziel der Maisstoppelbearbeitung ist das vollständige Erfassen möglichst aller Maisstoppeln bei gleichzeitig intensivem Aufspleißen.
Neben den in vielen Betrieben vorhandenen Schlegelmulchern kommen für die Maisstoppelbearbeitung auch Sichelmulcher in Frage. Je nach Durchmesser und Umfangsgeschwindigkeit der Rotoren variiert deren Bearbeitungsintensität. Der Kraftbedarf ist üblicherweise etwas geringer als bei Schlegelmulchern.
Eine weitere Alternative stellt die Messerwalze als passives Bearbeitungsgerät dar. Deren Arbeitsergebnis hängt wesentlich von der Arbeitsgeschwindigkeit und dem Bodenzustand ab (Boden wird als „Gegenschneide“ benötigt). Bei Arbeitsgeschwindigkeiten von 15 – 20 km/h ergeben sich hohe Flächenleistungen und folglich eher niedrige Kosten pro ha.
Darüber hinaus gibt es weitere Geräte, die in der Praxis zum Einsatz kommen, z.B. Kettenscheibeneggen und Rotorgrubber, aber auch Unterflurhäcksler am Maisgebiss.
In Versuchen des LLH in Zusammenarbeit mit dem Pflanzenschutzdienst Hessen im Jahr 2013 und 2014 wurden drei Verfahren der Maisstoppelbearbeitung hinsichtlich ihrer Arbeitsqualität miteinander verglichen: Messerwalze, Sichelmulcher und Schlegelmulcher. Die folgende Darstellung zeigt die Zerkleinerungsqualität der jeweiligen Verfahren (linke Säule: stehende Stoppel, rechte Säule: in Fahrspur):
Bei allen Zerkleinerungsverfahren ist das Erfassen der Stoppeln in den Fahrspuren problematisch. Je ungünstiger die Bodenbedingungen bei der Maisernte sind, desto schlechter ist das Bearbeitungsergebnis in den Fahrspuren.
In Bezug auf das Arbeitsergebnis schneiden Schlegelmulcher insgesamt am besten ab, Sichelmulcher arbeiten weniger intensiv. Messerwalzen (bzw. allgemein: passiv angetriebene Arbeitswerkzeuge) zerspleißen am wenigsten.
Betrachtet man die Zerkleinerungswirkung im Hinblick auf die Minderung des Larvenbesatzes, werden die Unterschiede im Arbeitsergebnis zwischen den Varianten deutlicher:
Im Versuch kam es zu einer natürlichen Sterblichkeit der Larven von rund 77 % (Ausgangsbefall 12 Larven/m² => Frühjahr unbehandelt 2,8 Larven/m²). Das bedeutet aber auch, dass theoretisch noch 28.000 Falter pro ha schlüpfen könnten.
Durch den Einsatz einer Messerwalze wurde der Larvenbesatz gegenüber der unbehandelten Variante um rund 57 % reduziert. Beim Sichelmulcher betrug die Reduktion rund 86 %, beim Schlegelmulcher unabhängig vom Werkzeug (Y-Messer oder Hammerschlegel) rund 93 %.
Fazit: je intensiver die Stoppelzerkleinerung, desto erfolgreicher ist die Reduktion des Larvenbesatzes.
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