Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Grünland & Futterbau

Grünland – Ausbreitung der Distel verhindern

Disteln können sich auf Weiden zu einem Problem entwickeln, da sie in allen Vegetationsstadien von den Weidetieren gemieden (Ausnahme: Kohldistel) werden.

Die Vermehrung der Disteln erfolgt zumeist oberirdisch durch flugfähige Samen und unterirdisch durch Wurzelausläufer. Als Hautproblemart gilt hier die Ackerkratzdistel, die in 30 cm Tiefe ein mehrere Meter umfassenden Wurzelgeflecht bildet, aus deren Wurzelknospen neue Pflanzen wachsen. Bei der Bekämpfung gilt es zunächst das Aussamen der zu verhindern.

Bekämpfungsstrategie – mechanisch:

  • hoher Schnitt vor einer Regenperiode –> Niederschlag dringt in den hohlen Stängel –> Pflanze verfault von innen

chemisch-mechanische Bekämpfung:

  • Schnitt oder Mulchen schwächt die Pflanzen und vereinheitlicht den Entwicklungsstand
  • drei bis vier Wochen nach dem Arbeitsgang (20 – 30 cm Wuchshöhe) –> Herbizidmaßnahme
  • Herbizidmaßnahme per Einzelpflanzenapplikation oder Flächenbehandlung
  • Pflanzenschutz: Simplex (Achtung nur auf ganzjähriger Weide oder nach letzter Nutzung)
  • per Rückenspritze 1 %ig entspricht 0,1 l Simplex pro 10 l Wasser
  • gegen Doppelbehandlung, Wasserfarbe in die Spritzbrühe beimischen
  • 7 Tage Wartezeit
  • eine ganzflächige Behandlung ist selten notwendig
  • weitere Pflanzenschutzmittel gegen Disteln: Kinvara, U46 M-Fluid
  • anschließend nachsäen oder bei Behandlung per Rückenspritze direkt händisch Gräsersaatgut aufbringen

Quelle: zu Teilen aus Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, Nr. 21; 2024; S. 18


Dieser Beitrag stammt aus der Beratungs-Info Grünland Futterbau Hessen Süd.
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