Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Grünland & Futterbau

Grünlandverbesserung auf extensiv geführten Standorten

Treten während der Vegetationsphase ausgeprägte Trockenzeiten auf, führt das i.d.R. zu starken Ertragseinbußen. Auf extensiv geführten Grünland zeigen sich die Ertragseinbußen besonders deutlich.

Gründe dafür sind:

  • geringe Pflanzenanzahl pro m² mit weniger Wurzeldichte und -tiefe im Boden
  • stärkere Bodenaustrocknung durch geringe Pflanzendichte
  • Grundnährstoffe Kalium und Phosphor häufig in Versorgungsstufe A oder B, Mangelernährung schwächt Gräser und Leguminosen
  • niedriger Boden-pH, bei dem nur wenig wertvolle Nutzgräser optimal wachsen
  • geringe Zufuhr organischen Düngers führt zu N-Mangel bei wertvollen Nutzgräsern

Maßnahmen zur Erhöhung der Grünlanderträge und zur Vorbereitung der Grünlandnarbe auf Hitzejahre

Die optimale Keimtemperatur wird bei einer Herbstnachsaat in jedem Fall erreicht
Diese extensiv bewirtschaftete Weidefläche kann durch einen aggressiv eingestellten Striegel von Filz und Gemeiner Rispe befreit werden
  • Flächen auf günstigen Standorten (Wasserführung, Bodenpunkte, Wüchsigkeit) entsprechend der Bodenanalyse nach und nach aufdüngen
    – Kalkanbieter mischen auf Wunsch Kalk mit Kalium- und Phosphor für Biobetriebe
    – In der Düngebedarfsermittlung können die benötigten Mengen für K und P sehr einfach berechnet werden
  • Nachsaat im Herbst ist günstiger als im Frühjahr (bzgl. Bodentemperatur, Konkurrenz Altnarbe)
  • Nachsaat nur mit mittelgebirgsgeprüften Sorten (LLH-Sortenempfehlung)
  • Güllezukauf als Mehrnährstoffdünger
    – oft wird nur die Ausbringung in Rechnung gestellt
    – Stoffstrombilanz kann relativ einfach durch abgebenden Betrieb erstellt werden
  • Striegeleinsatz bei einem hohen Anteil Gemeiner Rispe (Spätsommer) oder Moos (Frühjahr)
  • Leguminosenanteil erhöhen –>Ziel: 20 % (1 % Klee = 3 kg N für die Narbe)
    – z. B. über gezielte Nachsaat mit Rotklee

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