Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Ökologischer Pflanzenbau

Stoppelbearbeitung und Zwischenfruchtaussaat

Die Gerstenernte ist mittlerweile überall in Gang und auch die übrigen Getreidebestände reifen aufgrund der derzeitigen warmen und sonnigen Witterung zügig ab.

Durch die bisherigen, flächendeckend üppigen Niederschläge sind die Böden in den meisten Regionen, anders als in den Jahren zuvor, feucht genug für eine folgende flache Bodenbearbeitung. Gerade auf stark verunkrauteten Flächen bietet es sich an, vor der Aussaat einer folgenden Haupt- oder Zwischenfrucht mit mehreren, in zeitlichen Abständen aufeinander folgenden, Arbeitsgängen das vorhandene Unkrautpotential zu reduzieren.

Wenn wir uns in der freien Natur umschauen, so sehen wir, dass es in unseren Breiten in der Regel keine natürlich vorkommenden unbewachsenen Böden gibt. An diesem Beispiel orientierend ist es sinnvoll die Äcker in der produktivsten Zeit mit intensiver Sonneneinstrahlung und warmen Temperaturen nicht unbewachsen zu lassen. Gerade die empfindliche Bodenmikrobiologie wird so vor zu hohen Temperaturen geschützt. Speziell vor nachfolgenden Sommerkulturen, aber auch vor später gesäten Winterungen bietet sich der Anbau einer Zwischenfrucht an.

Welche Pflanzenarten für den eigenen Zwischenfruchtanbau in Frage kommen, hängt stark von vielen betriebsindividuellen Gegebenheiten ab: Fruchtfolge, Standort, Aussaatzeitpunkt, vorhandene Aussaattechnik etc. Gerade für Mischungen, welche Komponenten mit einem längeren Vegetationsbedarf, wie z. B. Leguminosen, enthalten, kann sich eine zeitnahe Aussaat nach der Ernte auszahlen. Bei überwiegend spätsaatverträglichen Arten wie beispielsweise Senf oder Ölrettich, ist noch Zeit für die Regulierung von Unkraut und Ausfallgetreide. Generell kann es sich unter den feuchteren Witterungsbedingungen in diesem Jahr auszahlen, die Saatbettbereitung zur Zwischenfrucht etwas intensiver durchzuführen. In der Praxis kann man oft beobachten, dass sich Zwischenfruchtbestände mit einer guten Bodenvorbereitung zumeist besser entwickeln als eher extensiv ausgesäte Varianten.

Sollten Sie Fragen zum Thema Zwischenfrüchte haben, melden Sie sich gern bei Ihrem/Ihrer regionalen LLH-Öko-Pflanzenbauberater/in!


Dieser Beitrag stammt aus der Beratungs-Info des Beratungsteams Ökologischer Landbau.
Anmeldung ab sofort auch online möglich!

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