Pflanzenschutz

Die Göttinger Fangwanne zur Reduktion von Mauspopulationen

Mäuse können schwere Schäden im Gartenbau verursachen. Besonders in Jahren mit milden Wintern und trockener Witterung können sie sich stark vermehren und zur Plage werden. Eine Population von 100 Mäusen pro ha gilt bereits als sehr hoch.

Fangwanne mit 3 Eingängen

Das Aufstellen von Fangwannen kann eine gute Alternative zum Einsatz von Rodentiziden sein, um wirtschaftliche Schäden auf ein tragbares Maß zu reduzieren. Die Fangwannen sind nicht zur schnellen Reduktion hoher Populationsdichten geeignet, können aber durch permanentes Abschöpfen der Populationen den Aufbau zu hoher Dichten verhindern.

Die Göttinger Fangwanne wurde von der Niedersächsischen Forstlichen Versuchsanstalt entwickelt und dient dem Fang von Erd-, Feld- und Rötelmäusen, die alle drei zu den Kurzschwanzmäusen zählen.

Greifvogelansitzstange

Die Fangwanne hat am unteren Rand drei Eingänge, die mit einer Klappenkonstruktion ausgestattet sind. Die neugierigen Mäuse umrunden die Wanne und laufen durch die Öffnungen hinein, werden jedoch durch die Klappenkonstruktion daran gehindert, wieder hinauszukommen. Die besonders geschützten Langschwanzmäuse können aus der Fangwanne herausspringen. Andere Nichtzielorganismen wie Eidechsen, Blindschleichen und Laufkäfer können durch die Gitterstäbe des Einlaufes entweichen.

Es wird empfohlen, 10-12 Fangwannen pro ha aufzustellen, regelmäßig zu kontrollieren und zu versetzen. Dies soll verhindern, dass sich Mäuse unter der Wanne ein Nest graben. Die Wannen sollen bodengleich aufgestellt werden, damit die Mäuse leicht durch die Einlässe schlüpfen können. Die Funktion der Klappen sollte dabei ebenfalls geprüft und in die Wanne gefallene Zweige und Aststücke entfernt werden. Bei Schnee und Frost können die Klappen einfrieren.

Es bietet sich an, zusätzlich auf der Fläche Greifvogelsitzstangen aufzustellen, da sich Greifvögel gerne die gefangenen Mäuse aus den Fangwannen holen. Auch Eulen, Füchse und Katzen bedienen sich hier gerne.