Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Startschuss für Landwirtschaftliche Woche Nordhessen 2020

Zu Beginn der Landwirtschaftlichen Woche Nordhessen begrüßte Karsten Schmal, Präsident des Hessischen Bauernverbandes, knapp 400 Landwirte, Gärtner, geladene Gäste und Interessierte.

Vor der Stadthalle: Demonstration mit Schleppern
Viele Landwirte sind unzufrieden mit der Ausweisung der Roten Gebiete

In seiner Rede griff er die aktuellen Herausforderungen, mit denen sich der Berufsstand konfrontiert sieht, auf: die bevorstehenden Neuerungen der Düngeverordnung, den Klimawandel und ~schutz als auch das Wolfsmanagement. Aber nicht nur in der Festhalle in Baunatal, auch vor den Türen versammelten sich etliche Landwirte mit Schleppern, um ihren Unmut über die Agrarpolitik kundzutun.

Die hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz dankte den Bauern und Gärtnern für ihre Leistungen in der Lebensmittelproduktion als auch zum Erhalt der Kulturlandschaft. Auch sie ging auf die gesellschaftlichen Anforderungen und auf die Sorgen vieler Landwirte ein und forderte mehr Wertschätzung für den Berufsstand. Hinz betonte außerdem, dass die hessischen Landwirte und Gärtner schon jetzt bei vielen Gestaltungsprozessen mitwirken könnten. Beispielhaft nannte sie die Runden Tische in Hessen, den Zukunftspakt oder die Feldflurprojekte.

Hinz griff auch das Thema Düngung auf. Sie bezweifelt, dass an den geplanten Anpassungen zur Düngeverordnung, die im Frühjahr 2020 in Kraft treten sollen, noch gerüttelt werden könne. Bezüglich der Ausweisung der „Roten Gebiete“ verwies Hinz auf ein mögliches bundesweites Monitoring mit einheitlichen Bewertungskriterien, das eine bessere Vergleichbarkeit verspricht. Sollten sich daraus Verbesserungen ergeben, würde das Land Hessen diese umsetzen und die Roten Gebiete entsprechend anpassen.

Mit Blick auf zwei Wölfe, die sich vermutlich in Hessen angesiedelt haben, appellierte die hessische Landwirtschaftsministerin an die Anwesenden, „zu lernen, mit Wölfen zu leben“. Das Land Hessen habe das Herdenschutzprogramm auf 500.000 € aufgestockt, davon seien 300.000 € bereits abgerufen. Sollte eine bundesweite Weidetierprämie nicht eingeführt werden, würde sie sich für eine hessenweite einsetzen.

Die Landwirtschaftliche Woche Nordhessen mit den Kasseler Gartenbautagen bildet traditionell den Auftakt des Jahres. Sie läuft bis Mittwoch, den 15.01. und bietet vielfältige Vorträge und Workshops rund um die Themen der Landwirtschaft und des Gartenbaus.

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