Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Marktfruchtbau

Mangandüngung

Im Herbst sollte man bei der Mikronährstoffversorgung von Getreide besonders auf Mangan achten. Das gilt nicht nur bei der Wintergerste, sondern auch bei den anderen früh gesäten Getreidearten.

  • Haben die Böden ausreichend Feuchtigkeit und herrschen hohen Tagestemperaturen läuft das Wintergetreide sehr schnell auf und entwickelt sich zügig. Dabei kann sich der Blattapparat schneller entwickeln als die Wurzeln. Dies sieht man besonders gut auf Betrieben mit leichten Böden (schnelle Erwärmung). Eine zu geringe Wurzelmasse kann nicht ausreichend Nährstoffe aufnehmen.
  • Wenn die Bestände in die Bestockung gehen, sollte man auf einen möglichen Manganmangel achten, denn dieser tritt meist ab Mitte der Bestockung auf. Nach einer bis dato normalen Entwicklung bleiben die Pflanzen im Wachstum stehen und werden hell (verfärben sich gelb). Die Symptome treten anfänglich im Herbst und dann im Frühjahr sowohl in Teilflächen als auch flächendeckend auf. Einen Mangel findet man meistens auf leichten und humosen Standorten.
  • Der Manganbedarf steht zudem in einem sehr engen Verhältnis zum pH-Wert. Zu hohe pH-Werte sorgen für eine schlechte Manganverfügbarkeit.
  • Auch die Witterung fördert einen Manganmangel. Bei Trockenheit und den sehr lockeren und Sauerstoffreichen Böden ist Mangan wie viele andere Nährstoffe deutlich schlechter verfügbar.
  • Wenn man im Wintergetreide mit Beginn der Bestockung (BBCH 21) mit Mangan versorgt kann man die primäre und sekundäre Wurzelbildung, die Bestockung und die Winterfestigkeit unterstützt.

Verfügbarkeit von Spurennährstoffen in Abhängigkeit von Standorteigenschaften

StandorteigenschaftenBorKupferManganZink
(nach Jackobs, Remmersmann); + = Gute Verfügbarkeit; – = Schlechte Verfügbarkeit/Mangel
Trockenheit
pH-Wert über 7,0
pH-Wert unter 5,5++++
Staunässe+++
Hoher Humusgehalt++++
Bodenverdichtung (Sauerstoffmangel)++

Empfehlung: Die Zumischung von Mangan bei Pflanzenschutzmaßnahmen macht bereits ab dem 3-Blattstadium des Getreides Sinn.

z. B.

YaraVita Mantrac pro500 g Mn/l1-2 l/ha
Manganese 400 SC400 g Mn/l1 l/ha
Lebosol Manganitrat230 g Mn/l + 120 g N/l1-2 l/ha

Bei dieser Maßnahme können auch gleichzeitig Mangan und weitere Spurennährstoffe gedüngt werden.

z.B.

  • 1,0-2,0 l/ha Mangan + 5 kg/ha Epso Combitop > Kombination aus Mn, Mg und S
  • 1,0-2,0 l/ha Mangan + 0,4 l/ha Kupfer-Questuran  > Kombination aus Mn, Cu

Dieser Beitrag stammt aus der Beratungs-Info Pflanzenproduktion Hessen.
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