Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Landgestüt Dillenburg

Reithaus-Konzerte auf dem Landgestüt Dillenburg

Nach zweijähriger Corona-Pause ein Neustart im ausverkauften Saal

Nach 2 Jahren Pause ein gelungener Auftakt

Mit einem eigens für die Reithaus-Konzerte zusammengestellten Orchester glückte dem kürzlich mit dem Svetlanov-Preis ausgezeichneten Jesko Sirvend eine vom Publikum gefeierte Premiere und dem LLH als Veranstalter eine hervorragende Fortführung der Konzertreihe.

Erst Anfang Juni gewann Sirvend die 5. Evgeny Svetlanov International Conducting Competition in Monte Carlo. Aus einer Vielzahl an Bewerbern erreichte der Dillenburger Dirigent das Finale und wurde zusätzlich mit dem „Preis des Orchesters“ bedacht. Die Musiker der Philharmonique de Monte Carlo erklärten ihn mit dieser Auszeichnung zu ihrem persönlichen Favoriten. „Meine Arbeit mit dem Orchester wurde direkt belohnt, dies ist für mich die höchste Auszeichnung dieser Bewerbung und bedeutet sehr viel für mich“, so Sirvend. Währenddessen wurde im Landgestüt alles für den Auftakt der Reithauskonzerte am 3. Juli vorbereitet.

Ausgebucht: Knapp 450 Gäste kamen in den Hörgenuss

Beethovens Coriolan-Ouvertüre sorgte an diesem Abend für ein emotionales Auf und Ab bei den rund 450 Gästen. Die eher mit tragischen Elementen versehene Komposition, die die Geschichte des zwiespältigen Feldherren Coriolan beschreibt und als Schauspielouvertüre nach dem gleichnamigen Drama von Heinrich Joseph von Collin im Jahre 1807 entstand, wechselte sich ab mit dem fröhlich virtuosen, teils mit barocker Dynamik vorgetragenen Flötenkonzert von Jaques Ibert, welches zwischen 1932 und 1933 entstand und im Jahr 1934 in Paris uraufgeführt wurde.

Die Solistin Lilia Steininger beherrschte ihr Repertoire spielerisch perfekt. Getragen von der Unterstützung des Orchesters gipfelte Iberts Konzert für Orchester und Flöte im tosenden Applaus. Mit ihrer Zugabe, die Sarabande aus der Bach Partita, verabschiedete sich die Soloflötistin vom Dillenburger Publikum. An ihren Auftritt werden wir uns noch lange und gerne erinnern.

Beethovens 7. schloss sich nach einer kurzen Pause an. Der Komponist selbst bezeichnete die im Jahr 1813 uraufgeführte A-Dur-Sinfonie als das „Nonplusultra der Kunst“ und feierte damit seinen größten Erfolg. Unter der Leitung von Sirvend überzeugte das Orchester der Reithauskonzerte auch in diesem Konzertteil. Treffender konnte man die melodienreichste, gefälligste und fasslichste Sinfonie Beethovens nicht darbieten.

Die Presse titelte nach dem Konzert: „Volles Haus, Stimmung toll, das Flair wie immer besonders und die Musik formidabel.“ Wer die besondere Konzertstimmung im Reithaus an der  Wilhelmstraße live miterlebt, wird dieser Meldung uneingeschränkt zustimmen.

Die kulturhistorische Gestütsanlage touristisch zu nutzen und somit für nachfolgende Generationen zu erhalten, ist nicht nur ein ausgesprochenes Ziel des LLH und der Landesregierung, sondern auch des Dillenburger Kunst- und Kulturmäzen Klaus Achim Wendel, Inhaber der Wendel GmbH Email und Glasurenfabrik in Dillenburg. Seit über sieben Jahren unterstützt er dieses gemeinsame Bestreben und das mit Erfolg: Die Reithauskonzerte haben sich etabliert und genießen bereits, auch überregional, einen hervorragenden Ruf.


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