Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Eiweißinitiative

Demonstrationsnetzwerk zu Klee und Luzerne gestartet

Futterleguminosen haben einiges zu bieten! Klee und Luzerne in Reinsaaten sowie ihre Mischungen mit Futtergräsern (Klee- und Luzernegras) sind wichtige Bausteine für eine nachhaltige und regionale Nutztierfütterung.

Inkarnat-Klee
Darüber hinaus haben sie in Fruchtfolgen vielfältige und wichtige Funktionen. Traditionell wird Klee- und Luzernegras in der Wiederkäuerfütterung eingesetzt. Aber auch für viehschwache bzw. viehlose Betriebe finden sich gute Verwertungsmöglichkeiten, z. B. als Nährstofflieferant im eigenen Betrieb, zum Austausch über eine Futter-Mist-Kooperation oder zur Herstellung eiweißreicher Futtermittel für Monogaster.

Nachdem sich der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) bereits an den Demonstrationsnetzwerken zu den Körnerleguminosen aus der Eiweißpflanzenstrategie des Bundes beteiligt hat bzw. das laufende Netzwerk zu Erbse und Bohne (DemoNetErBo) bundesweit koordiniert, wurde nun ein neues Demonstrationsnetzwerk zu den kleinkörnigen Leguminosen gestartet. Das neue Netzwerk – kurz Demonet-KleeLuzPlus – beschäftigt sich intensiv mit dem Anbau und der Verwertung von Klee und Luzerne in Reinsaaten und im Gemenge mit Graspartnern.

Ziele und Aufbau des Netzwerkes

Das Ziel des bundesweiten Demonstrationsnetzwerks KleeLuzPlus ist es, Anbau, Konservierung und Verwertung von Futterleguminosen in Deutschland zu unterstützen und auszuweiten. Im Mittelpunkt steht ein Netzwerk aus landwirtschaftlichen Betrieben und weiteren Akteuren, die bereits langjährige Erfahrungen im Anbau von Futterleguminosen gesammelt bzw. Möglichkeiten zur Verwertung oder Vermarktung positiv getestet haben. Mit den Demonstrationsbetrieben werden in praktischen Beispielen modellhaft konventionelle und ökologische Wertschöpfungsketten mit Futterleguminosen aufgezeigt und somit der Wissensaustausch zwischen Praxis, Forschung und Beratung gefördert. Konventionell und ökologisch wirtschaftende Betriebsleiter*innen können sich auf Feld- bzw. Stalltagen, Vorträgen und Seminaren zum Anbau und der Verwertung von kleinkörnigen Leguminosen informieren und ihre Erfahrungen austauschen.

Das Demonstrationsnetzwerk wird von mehreren Ländereinrichtungen bzw. Institutionen –insgesamt von neun Partnern – bundesweit aufgebaut und betreut. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) leitet die Gesamtkoordination in dem Verbundprojekt. Für das Netzwerk wurden bundesweit sieben sog. Aktionszentren (AZ) gebildet, in denen die Demonstrationsbetriebe von den jeweiligen Verbundpartnern betreut und standortentsprechende Themen zu den kleinkörnigen Leguminosen bearbeitet werden (Tab. 1).

Insgesamt sollen rund 78 Demonstrationsbetriebe bundesweit gewonnen werden, die für den Wissenstransfer zur Verfügung stehen und innovative Ansätze zum Anbau und zur Verwertung von kleinkörnigen Leguminosen zeigen.

Tabelle 1: Verbundpartner der sieben überregionalen Aktionszentren im Netzwerk

AktionszentrenVerbundpartner
AZ Süd-WestLAZBW Baden-Württemberg
AZ Süd-OstLfL Bayern
AZ Mitte-WestLLH Hessen
AZ Mitte-OstLfULG Sachsen
AZ Nord-WestLWK Nordrhein-Westfalen
AZ Nord-OstLFA Mecklenburg-Vorpommern
AZ NordV.Ö.P., Verbund Ökologische Praxisforschung bestehend aus Bioland Beratung GmbH, Demeter e.V. und Naturland Öko-BeratungsGesellschaft mbH

Aktivitäten im Aktionszentrum „Mitte West“

Der LLH betreut das AZ „Mitte West“, welches das Gebiet des Landes Hessen sowie die angrenzenden Mittelgebirgsregionen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz umfasst. Hier arbeitet der LLH mit 10 bis 12 konventionell wie ökologisch wirtschaftenden Demonstrationsbetrieben zusammen. In den kommenden vier Jahren werden Anbau, Ernte, Konservierung und Verwertung von beispielsweise Klee- und Luzernegras demonstriert und diskutiert. Ein Schwerpunkt im Projekt liegt auf der innerbetrieblichen Nutzung von Klee(gras)beständen beim Milchvieh oder in der Rindermast. Aber auch innovative Einsatzgebiete bzw. Wertschöpfungsketten, z. B. Einsatz in der Monogasterfütterung als Eiweißalternative bzw. als Nährstofftransfer in Ackerbaubetrieben werden thermatisiert und aufgezeigt. Anhand einer umfangreichen Datenerhebung werden Erträge und Futterqualitäten beleuchtet und eine ökonomische Auswertung des Produktionsverfahrens vorgenommen.

Aktuell wird das Netzwerk mit den Demonstrationsbetrieben aufgebaut und Vorbereitungen für die Demonstrationsflächen getroffen. Laufende Informationen zu den kleinkörnigen Leguminosen und zu den im Demonet-KleeLuzPlus ab 2020 stattfindenden Veranstaltungen in ihrer Region finden Sie auf der Website des Projektes unter www.demonet-kleeluzplus.de.

Bei Fragen zum Netzwerk und zum Futterbau können Sie sich gern an die Projektbetreuer*innen und an die Beratungskräfte am LLH wenden (siehe Kontakte).


Titel
Ausweitung und Verbesserung des Anbaus und der Verwertung von kleinkörnigen Leguminosen in Deutschland – „Demonet-KleeLuzPlus“
Laufzeit
01.06.2019 bis 30.04.2024
Förderung
Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Bundestages im Rahmen der BMEL Eiweißpflanzenstrategie

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