Freizeitgartenbau/Gartenakademie
Giersch – Problem im Hausgarten oder wertvolles Wildkraut?
Giersch (Aegopodium podagraria) gilt als eines der hartnäckigsten „Un“kräuter und kann im Garten ziemliche Probleme verursachen. Die Ausbreitung kann durch Samen und Rhizombildung erfolgen. Andere Kulturpflanzen können hierdurch stark in ihrer Entwicklung eingeschränkt werden. Eine frühzeitige Bekämpfung wirkt dem entgegen.
Vorbeugende und bekämpfende Maßnahmen im Hausgarten
Neben diesen Maßnahmen können durch Bepflanzungen im Zier-/Staudengarten mit Bodendeckern durch die Beschattung das Wachstum des Giersch eingeschränkt werden. Aber auch das Mulchen des Bodens zur generellen Unkrautunterdrückung ist hier von Vorteil. Besonders radikal ist der Einsatz von schwarzer Mulchfolie zur Bodenabdeckung, die über einen längeren Zeitraum auf dem Boden verbleibt. Bei gärtnerischer Nutzfläche (Zier- oder Gemüsepflanzen) wird die Folie mit Schlitzen versehen, in die die Kulturpflanzen dann eingesetzt werden.
Unkrautvernichtungsmittel sollten nach Möglichkeit im Hausgarten nicht eingesetzt werden!
Der etwas andere Blickwinkel (die Wildkräuterecke)
Giersch gehört zur Familie der Doldenblütler (wie z.B. auch Möhren, Kümmel oder Petersilie) und zeichnet sich durch zahlreiche Vitalstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe sowie Spurenelemente aus. Auch weist Giersch einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen wie z.B. ätherische Öle und Flavonoide aus, die sich sehr positiv auf die Gesundheit auswirken. Dies macht Giersch zu einem der wertvollsten Wildkräuter. Er besitzt ein feinwürziges Aroma nach Möhren und Petersilie. Besonders schmackhaft sind die jungen noch glänzenden Blätter, die man im März-April ernten kann. Bei älteren Blättern ist der Geschmack herber. Von daher sollten sie nicht mehr roh, sondern z.B. gedünstet verzehrt werden. Seine Verwendung ist sehr vielseitig. So kann er in Suppen, Pesto, Wildkräutersalaten, Aufläufen und mehr genutzt werden.
Auch seine Wirkung als Heilkraut ist beachtlich. So wirkt Giersch entzündungshemmend, entwässernd und hilft bei rheumatischen Erkrankungen. Also alles in allem eine Wildpflanze, mit der man durchaus Freundschaft schließen kann. Oder mit anderen Worten: Wenn ich es nicht bekämpfen kann, esse ich es eben auf.