Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Freizeitgartenbau/Gartenakademie

Gewöhnliches Frühlings-Fingerkraut

Das Gewöhnliche Frühlings-Fingerkraut (Potentilla tabernaemontani) ist ein hübscher, immergrüner Bodendecker mit einer ausgesprochen frühen Blüte. Bereits ab März leuchten die gelben Blüten mit großer Fernwirkung. Zu finden ist es in den Mittelgebirgen auf Trocken- und Halbtrockenrasen, auf Fels-, Kies- und Sandstandorten oder entlang von Wegen, Dämmen oder Böschungen. Das Kraut bevorzugt warme, sonnige Standorte. Im Gegensatz zum bekannteren Gänse-Fingerkraut zeigt das Frühlings-Fingerkraut stickstoffarme Standorte an und breitet sich langsam über die niederliegenden Triebe aus. Je nach Standort finden sich vereinzelte Pflanzen oder kleine Tuffs bis hin zu mattenartigen Pflanzflächen. Das Frühlings-Fingerkraut ist ausgesprochen vielgestaltig und variabel: Die bei Rosengewächsen genetisch fixierten fünf Blütenblätter können in einer veränderten Anzahl gefunden werden. Die mehrjährige Pflanze besitzt eine hohe Attraktivität für Wildbienen. An den frühen Blüten ab März weiden die Bienen den Nektar und Pollen bis in den Spätsommer, wenn die Pflanze ein zweites Mal blüht. Die Samen (Nüsschen) werden von Ameisen ausgebreitet.

Im Gartenbau wird das Gewöhnliche Frühlings-Fingerkraut häufig als Potentilla neumanniana angeboten.

Bedeutung des Namens

Potentilla kommt aus dem Lateinischen (potentia) und bedeutet so viel wie „Macht“ oder „mächtig“ – wegen der zugeschriebenen Heilkräfte. Der Speziesname tabernaemontani ist an Jacobus Theodorus Tabernaemontanus angelehnt, ein deutscher Arzt und Apotheker sowie Professor für Medizin und Botanik, der im 16. Jahrhundert lebte.

Das Kräuterbuch von Jacob Theodorus ist unter www.kraeuter.ch veröffentlicht.


Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag