Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Landesgartenschauen

„Der Grüne Daumen“ – ein „Grünes Klassenzimmer“-Angebot der Hessischen Gartenakademie

Um Kindern Lust auf Garten und das Gärtnern zu vermitteln und sie für Umweltthemen zu sensibilisieren, ist ein „Grünes Klassenzimmer“ fester Bestandteil einer jeden hessischen Landesgartenschau – so auch in Fulda. Mit dabei ist die Hessische Gartenakademie (HGA). Sie spricht mit dem Angebotsformat „Der Grüne Daumen“ Grundschulen und die Sekundarstufe 1 an.

Was macht eigentlich ein Gärtner / eine Gärtnerin?

Die Ausbildungszahlen gehen zurück; Nachwuchsprobleme sind auch in den meisten Sparten des Gärtnerberufes zu verzeichnen. „Um Kinder und vor allem Jugendliche für den Beruf zu begeistern, erschien es bei der Konzeption der Module sinnvoll, das Berufsbild des Gärtners bzw. der Gärtnerin vorzustellen“, berichten Florian Duch und Klaus Diehl von der HGA, die das Modul zusammen konzipiert haben. Das Angebot stieß auf Interesse: Die beiden Termine im Mai waren schnell durch Sekundarstufen-Klassen ausgebucht.

Das Seminar begann mit einer Fragerunde zum Thema Gartengestaltung: Anhand von Bildern wurde durchaus kontrovers diskutiert, ob ein Garten als „schön“ oder als „hässlich“ empfunden wird, ob sich Tiere darin wohlfühlen würden – und überhaupt darin erwünscht sind – und vor allem, ob der jeweilige Garten spielgeeignet ist.

Es folgte ein Exkurs durch die wichtigsten Epochen der Gartengeschichte. Dabei wurde deutlich, dass Gärten die Menschheit seit mehreren tausend Jahren begleiten, aber immer wieder wechselnde Ausprägungen haben – und am Ende untrennbar mit dem jeweiligen Zeitgeist und Baustil verknüpft sind.

Im Laufe dieser Epochen hat sich nach und nach das Berufsbild des Gärtners bzw. der Gärtnerin entwickelt mit seinen völlig verschiedenen Fachrichtungen wie beispielsweise Baumschule, Gemüse-, Zierpflanzen- oder Landschaftsgartenbau.

Um ein wenig in den Gärtnerberuf hinein zu schnuppern, durfte praktisch Hand angelegt werden: Die Schülerinnen und Schüler lernten, wie man richtig aussät und die gekeimten Ansaaten anschließend vereinzelt. Auch der Hauch des Verbotenen begeisterte einige beim Herstellen sogenannter „Samenbomben“, während andere phantasievoll Steine bemalten.

Tätigkeitsprofil bereits früh kommunizieren

Klaus Diehl und Florian Duch sind sich einig: „Es zeigte sich, dass das Berufsbild des Gärtners / der Gärtnerin bei Kindern kaum noch präsent ist. Folglich steht er nur selten auf der Berufswunschliste. Daher sollten dieser vielseitige Beruf, seine verschiedenen Tätigkeitsprofile und die weiteren Qualifizierungsmöglichkeiten frühzeitig stärker kommuniziert werden. Das Einbeziehen von z. B. Kunst, Fotografie, Geschichte, den spannenden Abenteuern von Pflanzenjägern und -entdeckern erscheint förderlich, den ein oder anderen Funken überspringen zu lassen.“

Für ein paar begeisterte Schülerinnen und ihre Lehrkräfte kristallisierte sich am Ende des Kurses heraus: „Wir behalten auf alle Fälle mal im Hinterkopf, dass ihr euer Praktikum vielleicht in einem Gartenbaubetrieb macht!“


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