Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Marktfruchtbau

Öko-Kartoffeln: Infos zum Anbau 2024

Attracap auch für 2024 wieder mit Notfallzulassung

Wie schon in den vergangenen Jahren hat Attracap zur Drahtwurmbekämpfung in Kartoffeln wieder eine Notfallzulassung erhalten. Der Einsatz ist mit Anwendungsbestimmungen verbunden. Dazu zählen u.a.:

  • Keine Ausbringung des Granulates bei Wind mit Geschwindigkeiten über 5 m/s.
  • Die Anwendung des Mittels in oder unmittelbar an oberirdischen Gewässern ist nicht zulässig.
  • Einbringung in die offene Furche mit zulässigem JKI-gelisteten Granulatstreuer und sofortige vollständige Bedeckung.
  • Die Aufwandmenge beträgt 30 kg/ha.

Anderung Bioland-Richtlinien zu Haarmehlpellets

Ab dieser Saison ist bei Bioland der Einsatz von Haarmehlpellets nur noch in Frühkartoffeln der Reifegruppe I zulässig. In Sorten der Reifegruppe II bis IV ist ein Einsatz nicht mehr möglich. Die Einschränkung bezieht sich dabei explizit auf Haarmehl. Andere Stickstoffhaltige N-Dünger tierischer Herkunft wie Hornpräparate oder Federmehl sind weiter zulässig.

Weitere Kaliumdünger im Ökolandbau zugelassen

Neben Kalium in Sulfatform ist auch Kalium in Chloridform in die Liste der im Ökolandbau zugelassen Düngemittel aufgenommen worden. Hierbei handelt es sich um Rohsalze, die bergmännisch abgebaut wurden. Als bekanntestes Düngemittel ist hier sicherlich Kornkali zu nennen. Kornkali hat einen Kaliumgehalt von 40 % K2O, 6 % MgO und 13 % SO3. Kornkali gibt es auch noch mit Bor angereichert oder in rundgranulierter Form als sogenannten Rollkali. Auch 60er Kali ist unter dem Namen KaliMOP verfügbar.

Wichtig: Chloridempfindliche Kulturen, zu denen auch die Kartoffel gehört, können bei zu hohen Chloridkonzentrationen im Boden mit Stresssymptomen und die Kartoffel mit verringerten Stärkegehalten reagieren. Daher sind zu hohe Düngergaben mit Kaliumchlorid im Frühjahr zu Kartoffeln zu vermeiden. Eine Aufteilung der Kalidüngung mit chloridhaltigen Düngern im Herbst/Winter und sulfatischen Düngern vor dem Legen kann das Stressrisiko verringern. Betriebe, die mit standortbedingt hohen Stärkegehalten in den Knollen zu „kämpfen“ haben, können mit einer Kaliumchloriddüngung den Stärkegehalt ggf. gezielt reduzieren. Allerdings sollte auch hier mit Bedacht herangegangen werden und vielleicht auch erst mit Teilflächen gestartet werden. Es braucht die Erfahrung, wie die Sorten unter den betriebsspezifischen Bedingungen auf eine Düngung mit Kaliumchlorid reagieren.

Bei Fragen zum Einsatz von Kaliumchlorid in Kartoffeln wenden Sie sich gern an Ihre Beratungskraft.


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