Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Landessortenversuche

Winterrapsanbau 2023: Sortenwahl zur Herbstaussaat

Nach der Ernte ist vor der Aussaat – da das Zeitfenster zwischen Aussaat und Ernte im Rapsanbau unter Umständen sehr eng sein kann, stimmt diese Redewendung nicht immer. Daher ist es ratsam sich bereits vor der kommenden Ernte Gedanken zur Saatgutbestellung und der damit einhergehenden Sortenwahl zu machen. Die Ergebnisse der Landessortenversuche 2022 des LLH können dafür Informationen zur passenden Sortenwahl für die hessischen Anbaugebiete bieten.

Hinweis: Den gesamten Beitrag incl. aller Tabellen finden Sie hier zum Herunterladen.

Winterrapsanbau 2023: Sortenwahl zur Herbstaussaat

Als Blattfrucht stellt der Raps ein wichtiges Element in den ackerbaulichen Fruchtfolgen dar. Die Vorteile reichen von Verbesserung der Bodenqualität bis hin zur Erhöhung der N-Effizienz in den Fruchtfolgen. Gerade das hohe N-Aufnahmevermögen im Herbst macht aus pflanzenbaulichen Aspekten einen Anbau interessant. Idealerweise räumt als Vorfrucht eine Körnerleguminose rechtzeitig den Acker, sodass die verbliebene N-Menge aus der biologischen Stickstofffixierung direkt durch den Raps aufgenommen werden kann. Das Potential der N-Aufnahme im Herbst liegt beim Raps bei bis zu >100 kg N/ha (Vergleich Winterweizen: 20-30 kg N/ha), wie in einer UFOP Praxisinformation zusammengefasst wird (Sieling et al. 2022). Im Vergleich zur Vorfrucht Wintergerste, konnte in Untersuchungen der Universität Kiel so bis zu 4t/ha Mehrertrag erzielt werden. Auf diese Weise kann der N-Düngebedarf reduziert werden, was wiederrum gerade für rote Gebiete eine interessante Möglichkeit für einen pflanzenbaulichen Erfolg darstellt. Die erhöhte N-Effizienz kann gleichzeitig auch an die Nachfrucht weitergegeben werden und optimiert somit die Ertragsbildung für folgende Wintergetreidekulturen.

Die Sortenwahl hat ebenso einen Einfluss auf die Stickstoffverwertung. Gerade ertragreiche Sorten können den Dünger effizient in Marktleistung umsetzen. Tabelle 1 fasst die entscheidenden Kriterien bei der Rapssortenwahl zusammen. Neben der Kornertragsleistung an sich ist der Ölgehalt für einen entsprechenden Ölertrag relevant. Neben der Sorte hat hier auch eine termingerechte Aussaat starken Einfluss, weshalb möglichst Spätsaaten ab September vermieden werden sollten. Verzögert sich die Aussaat, bietet die Beschreibung der Entwicklung vor Winter bis zur Vegetationsruhe wertvolle Informationen, inwiefern eine Sorte auch bei später Saat sich gut etablieren kann. Andersherum, kann berücksichtigt werden, welche Sorten sich bei früher Saat zu rasch entwickeln und auswinterungsgefährdet sind. Eine spezifische Beschreibung der Winterhärte der Sorten ist jedoch schwierig. Detaillierte Sortenbeschreibungen aller zugelassenen Sorten sin in der beschreibenden Sortenliste des Bundessortenamtes einsehbar (Tab. 2).

Tabelle 1: Übersicht wichtiger Kriterien zur Rapssortenwahl

KorneigenschaftenAgronomische EigenschaftenKrankheitsresistenzen
* Zurzeit sind keine erucasäurehaltigen Sorten in Deutschland zugelassen.
  • Kornertrag
  • Ölgehalt
  • Ölertrag
  • Ertragsstabilität
  • Glucosinolatgehalt
  • Erucasäuregehalt*
  • Entwicklung vor Winter
  • Blühbeginn
  • Reifeverzögerung des Strohs
    (Verhältnis Schoten- und Strohreife)
  • Pflanzenlänge
  • Standfestigkeit
    (Neigung zu Lager)
  • Wurzelhals- und Stängelfäule
    (Phoma lingam)
  • Wasserrübenvergilbungsvirus
    (Turnip Yellows Virus = TuYV)
  • Kohlhernie
    (Plasmodiophora brassicae)

Grundsätzlich sind sowohl Hybrid- als auch Liniensorten in Deutschland zugelassen und verfügbar. Hybridsaatgut ermöglicht es Heterosiseffekte (Mehrleistung der F1-Nachkommen gegenüber der durchschnittlichen Leistung der F0-Elterngeneration aus Inzuchtlinien) nutzbar zu machen. Dieses Phänomen wirkt sich vor allem auf die Ertragsleistung aus. Auch die Homogenität der Sorten wird dadurch erhöht, da Nachkommen aus reinerbigen Eltern im Genotyp immer gleich sind. Inzwischen ist die Bedeutung von Hybridsorten im Rapsanbau dominierend, weshalb das Prüfsortiment der Landessortenversuche in Hessen ausschließlich Hybridsorten umfasst.

Über 20 Sorten in den hessischen Landessortenversuchen geprüft

Die Sortenauswahl beim Raps ist groß. In der beschreibenden Sortenliste des Bundessortenamtes sind allein 90 Sorten mit Voraussetzung des landeskulturellen Wertes in Deutschland zugelassen. Hinzukommen noch weitere Sorten, welche in einen anderem EU-Land eingetragen und damit grundsätzlich auch in Deutschland vertriebsfähig sind. Die Landessortenversuche (LSV) helfen einen Überblick zu wahren, um unter der Vielzahl eine Sorte passend zu den hiesigen Anbaubedingungen finden zu können. Sowohl dieses als auch letztes Jahr umfasst das LSV-Prüfsortiment insgesamt 24 Hybridsorten. Diese werden an vier Standorten in Hessen (Friedberg, Bad Hersfeld, Fritzlar, Korbach) geprüft. Jede Sorte wird dabei unter reduziertem (kein Fungizid) und optimierten (Fungizid und Wachstumsregler bei Bedarf) Pflanzenschutzeinsatz geführt. Die notwendige Insektizidbehandlung nach Schadschwelle findet einheitlich statt. Durch die LSV kann die Leistungsfähigkeit neu zugelassener Sorten anhand der Leistung von etablierten Sorten neutral und unabhängig geprüft werden. Für die Leistungsbewertung einer Sorte ist es dabei wichtig das Zusammenspiel aus Kornertrag, Ölgehalt für den Ölertrag zu betrachten, was schlussendlich in Kombination mit der aktuellen Preislage in der bereinigten Marktleistung mündet. Hierfür werden durchschnittlichen Erlöserpreise entsprechend der LLH Marktinfo berücksichtigt.

Da das Zeitfenster zwischen Ernte und Aussaat beim Raps sehr eng ist, werden für die Empfehlungen der Sortenwahl zur kommenden Aussaat die LSV-Ergebnisse des Erntejahres 2022 herangezogen. Wichtig ist es, die Leistung der Sorten über mehrere Standorte und Jahre zu betrachten. Abschließende Anbauempfehlungen für eine Sorte können daher erst nach dreijähriger Prüfung unter hessischen Anbaubedingungen gegeben werden. Dies ist wichtig, um den Einfluss verschiedener Jahres- und Standortbedingungen abbilden zu können.

Auffällig vor dem Hintergrund ist auch der starke Sortenwechsel beim Raps: der überwiegende Teil des Sortiments befindet sich erst im ersten oder zweiten Prüfjahr. Gerade die Neuzulassungen versprechen gegenüber den älteren Sorten einen deutlichen Ertragsvorsprung. Nichtsdestotrotz sollte zunächst abgewartet werden, wie sich die Sorten in Hessen über die Jahre entwickeln. Gerade die stark variierenden Jahresbedingungen beanspruchen die Sorten unterschiedlich. Da Winterraps ein starkes Kompensationsvermögen über die Vegetationsperiode zeigt, ist eine mehrjährige Betrachtung umso wichtiger. Sorten, welche stabile hohe Leistungen unter sich jährlich ändernden Umweltbedingungen zeigen, sind besonders für den Anbau empfehlenswert. Hierdurch können hohe Marktleistungen abgesichert werden.

Ergebnisse der Vorjahre bilden Grundlage Sortenwahl

Abbildung 1: Überregionale Ertragsleistung (dt/ha) der geprüften Winterrapssorten im Anbaugebiet „Mittellagen Südwest“ im Zeitraum 2018-2022. Gemeinsame Versuchsauswertung Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.

Die Vorjahresergebnisse der LSV Winterraps in Hessen sind in Tabelle 3 bis 5 dargestellt. Unter dem Aspekt Ertragsstabilität, fiel in den vergangenen Jahren die Sorte Ambassador auf. Diese Sorte zeigte nicht nur stabil über alle Prüfstandorte, sondern auch über verschiedene Jahre hinweg Ertragsergebnisse oberhalb dem Durchschnitt (Tab. 3). Mehrjährig überdurchschnittliche Kornerträge konnten auch die Sorten Ludger, Smaragd, Heiner, Ivo KWS und Ernesto KWS in beiden Intensitätsstufen vorweisen. Ähnliches zeichnet sich in den ersten beiden Prüfjahren für Otello KWS, Daktari, LG Activus und Allesandro KWS ab, was hoffnungsvoll das diesjährige Ernteergebnis erwarten lässt. Der geringste Mehrertrag durch eine Pflanzenschutzbehandlung konnte über die Jahre für Bender und Smaragd festgestellt werden (3,5 dt/ha bzw. 3,8 dt/ha), während Croozer mit durchschnittlich 6,2 dt/ha stärker durch die Blütenbehandlung profitierte. Im Mittel der vergangenen Jahre wurde durchschnittlich ein Mehrertrag durch Behandlung von 4,8 dt/ha festgestellt.

Gerade in anbaubedingten regional sehr diversen Bundesländern wie Hessen ist es mehr als ratsam, die Datengrundlage zur Sorteneinschätzung mit weiteren Standorten aus Nachbarbundesländern zu erweitern. Hierfür werden die hessischen Versuche gemeinsam mit den Daten aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg verrechnet, sodass sich Ergebnisse für klimatisch ähnliche Anbaugebiete ergeben. Abbildung 1 stellt die aktuellen Ergebnisse der Kornerträge im Zeitraum 2018-2022 für das Anbaugebiet „Mittellagen Südwest“ dar. Otello KWS, LG Activus, Allessandro KWS und Picard grenzen sich dabei signifikant von den restlichen Prüfsorten mit der höchsten Ertragsleistung ab. Dies untermauert die starke Leistung der neueren Rapssorten.

Die Stärke der Neuzulassungen setzt sich auch in den Qualitäten fort. Von den mehrjährig geprüften Sorten zeigten in 2022 zwar Bender, Heiner und Armani die höchsten Ölgehalte in der optimiert geführten Variante (Tab. 4). In Kombination mit dem Kornertrag, ergab sich jedoch lediglich für Heiner auch einen hoher Ölertrag. Daneben zeigten die neueren Sorten LG Activus und Picard mit 24,6 dt/ha die besten Ergebnisse in 2022. LG Activus konnte bereits auch überregional hohe Ölerträge erzielen, aber auch Daktari, Scotch, Allessandro KWS, Davos und Cadran zeigten vergleichbare Leistungen (Abb. 2).

Abbildung 2: Überregionaler Ölertrag (dt/ha) der geprüften Winterrapssorten im Anbaugebiet „Mittellagen Südwest“ im Zeitraum 2018-2022. Gemeinsame Versuchsauswertung Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.

Sortenwahl zahlt sich in der Marktleistung aus

Die schlussendlich entscheidende bereinigte Marktleistung (Tab. 5) zeigte aber nochmals ein anderes Ranking der Sorten. Unter den mindestens dreijährig geprüften Sorten zeigte im Jahr 2022 Heiner die beste Marktleistung gefolgt von Ivo KWS und Ambassador. Die höchsten Marktleistungen in 2022 mit über 3700€/ha erzielten aber die neueren Sorten LG Activus, Allessandro KWS sowie Picard. Damit lagen diese knapp 300€/ha über dem Mittel aller Sorten. Trotz hohem Ölgehalt, erreichte Bender aufgrund der fehlenden Ertragsleistung das schlechtes Ergebnis in der Marktleistung. Ein genauer Blick auf alle drei Komponenten ist daher für die Sortenwahl wichtig und zahlt sich wortwörtlich aus.

Interessant ist es aber auch die errechneten Marktleistungen der reduzierten Varianten zu betrachten. In 2022 zeigten hier LG Alledor, PT303 und Cadran die höchsten Marktleistungen. Hier können manche Sorten in der reduzierten Variante noch höhere Marktleistungen als andere unter optimierten Pflanzenschutze erzielen. Werden die Kosten für die Pflanzenschutzbehandlung miteinbezogen, ist diese Größe ein interessanter Punkt im Sinne der Wirtschaftlichkeit und Pflanzenschutzmitteleinsparung.

Sortenempfehlung zur Aussaat 2023

Auf Basis der mehrjährigen LSV-Ergebnisse sind die Sorten Ludger und Smaragd auch weiterhin für den hessischen Anbau zu empfehlen. Daneben konnten Ambassador, Ernesto KWS und Ivo KWS nach dreijähriger Prüfung ihre Ergebnisse absichern, wodurch auch Sie eine Anbauempfehlung für Hessen erhalten. Alle drei Sorten zeigten mehrjährig stabil überdurchschnittliche Ergebnisse. Gerade Ambassador kann mit sehr umwelt- und jahresstabilen Ergebnissen überzeugen, was bei ungewissen Jahresentwicklungen sehr vorteilhaft ist. Ebenfalls für den hessischen Anbau interessant sind die Sorten Allessandro KWS, Daktari, LG Activus und Otello KWS. Diese Sorten erhielten in 2022 eine Probeanbauempfehlung, da bislang nur aus zwei Anbaujahren hessische Daten vorliegen. Für diese Sorten wird die Ernte 2023 entscheidend für eine Hauptempfehlung sein.

Hauptempfehlungen

Ludger (DSV, Zulassung 2018) erzielte (mit Ausnahme des von Niederschlägen geprägten Versuchsjahres 2021) solide und stabile Erträge. Ihr Ölgehalt liegt im durchschnittlichen bis leicht überdurchschnittlichen Bereich mit guten Marktleistungen. Überregional liegt sie im Mittelfeld, aber dennoch mit leicht überdurchschnittlichen Ergebnissen. Der Blühbeginn ist früh mit mittlere Reife und zügiger Strohabreife. Ludger besitzt eine Resistenz gegenüber dem Wasserrübenvergilbungsvirus (TuYV).

Smaragd (DSV, Zulassung 2018) zeigte in Hessen über mehrere Jahre stabil überdurchschnittliche Erträge. In 2021 erzielte sie das beste mehrjährige Ertragsergebnis, in 2022 wiederrum zeigte sie leichte schwächen in der optimierten Behandlungsintensität. Durch hohe Ölgehalte hat die Sorte das Potenzial überdurchschnittliche Ölerträge und sehr hohe Marktleistungen zu erzielen. Die Blüte ist früh mit mittlerer Reife, die Standfestigkeit gut. Smaragd besitzt eine Resistenz gegenüber dem Wasserrübenvergilbungsvirus (TuYV).

Ambassador (Limagrain, Zulassung 2019) fällt in Hessen mit stabilen, überdurchschnittlichen Kornerträgen über verschiedenste Jahresbedingungen bei allen Intensitätsstufen auf. Der Ölgehalt der Sorte ist etwas niedriger. Dennoch können hohe Ölterträge durch die überdurchschnittlichen Kornerträge erzielt werden, was die Marktleistungen absichert. Ihr Blühbeginn ist als früh eingestuft. Hervorzuheben ist auch die gute Druschfähigkeit bedingt durch eine geringe Reifeverzögerung des Strohs. Ambassador verfügt über eine Resistenz gegen das Wasserrübenvergilbungsvirus (TuYV).

Ivo KWS (KWS, Zulassung 2019) kann über mehrere Jahre hinweg mit soliden und gleichzeitig umweltstabilen Erträgen überzeugen. In den LSV zeigte sie sich mit durchschnittlichen Ölerträgen, wodurch gute Marktleistungen abgesichert werden können. Gegenüber dem Durchschnitt konnten in den LSV leicht erhöhte Glucosinolatgehalte festgestellt werden. Die Sorte gehört zu den langstrohigeren Typen. Im Blühbeginn ist sie eher früher bei mittlere Reife.

Ernesto KWS (KWS, Zulassung 2019) ist eine langstrohige Sorte. Korn- und Ölertrag sowie der Ölgehalt wurden als hoch bis sehr hoch eingestuft. Diese Einstufung konnte Ernesto KWS mit mehrjährig leicht überdurchschnittlichen Ergebnissen in den LSV bestätigen. Im Vergleich zu Ivo KWS zeigt Ernesto KWS einen höheren Ölgehalt. Ihr Glucosinolatgehalt lag in einzelnen Jahren leicht über dem Durchschnitt. Der Blühbeginn ist früh mit mittlerer Reife.

Probeanbauempfehlungen

LG Activus (Limagrain, Zulassung 2020) zeigt ein sehr hohes Ertragspotential. LG Activus führte in 2021 und 2022 sowohl hinsichtlich des Ölertrags als auch der Marktleistungen die Spitze des hessischen Gesamtsortiments an. Ähnliches kann überregional bestätigt werden. Die Sorte verfügt über eine TuYV-Resistenz und ist im mittleren Reifesegment angesiedelt.

Daktari (DSV, Zulassung 2020) startete mit deutlich überdurchschnittlichen Ertragsergebnissen in den ersten beiden LSV-Prüfjahren und zeigte diese Leistung auch überregional. In Kombination mit hohen Ölgehalten, zeigte die Sorte in den hessischen LSV bislang überdurchschnittliche Marktleistungen. Im Blühbeginn zählt Daktari zu den früheren Sorten bei mittleren Reifeverhalten. Eine Resistenz gegen das Wasserrübenvergilbungsvirus (TuYV) ist vorhanden.

Die in einem anederen EU-Land zugelassene Sorte Otello KWS (KWS, Zulassung 2019) ist eine etwas längere Sorte, bei der gleichzeitig die Abreife von Korn und Stroh etwas verzögert ist. Die Ertragseinstufungen sind niedriger im Vergleich zu anderen Sorten. In den hessischen LSV konnte Otello KWS jedoch mit Spitzenerträgen mithalten. Auch überregional stellt sie eine der ertragsstärksten Sorten dar. Der Ölgehalt ist etwas niedriger, wird aber durch die hohe Kornertragsleistung wieder wettgemacht, sodass auch mit Otello KWS überdurchschnittliche Marktleistungen erreicht werden können.

Allessandro KWS (KWS, Zulassung 2018) entstammt ebenso der Zulassung in einem anderen EU-Land. In der Pflanzenlänge und Abreife von Korn und Stroh ist die Sorte ähnlich zu Otello KWS (langstrohig und leicht verzögert). Auch Allessendro KWS zeigte bislang in Hessen Spitzenerträge. Im Vergleich zu Otello KWS wird Allessandro etwas besser im Ölertrag eingestuft, was sich auch in den hessischen LSV bislang bestätigte.

Ausblick: Welche Sorten werden zur Ernte 2023 noch interessant?

In den LSV Winterraps 2023 befinden sich aktuell fünf Sorten im zweiten Prüfjahr, sodass diese bei entsprechend überragender Leistung für einen Probeanbau in Frage kommen. Daneben ergänzen neun Neuzulassungen das Sortiment und lassen aus den vorangegangen Wertprüfungen nochmals eine Steigerung des Leistungsniveaus erwarten.


Sieling, K., Bukowiecki, J. & Kage, H. (2022) Erfolgreicher Rapsanbau bei limitierter Stickstoffverfügbarkeit. UFOP Praxisinformation, Berlin.
Online abrufbar: UFOP-Praxisinformation – Stickstoffverfügbarkeit


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