Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Marktfruchtbau

Ungrasprobleme durch Resistenzen?

Wenn Ungräser trotz erfolgter Bekämpfung die Getreidebestände und andere Kulturpflanzen überragen, kann eine Herbizidresistenz vorliegen.

In diesem Jahr ist wieder verstärkt zu beobachten, das Ungräser die Getreidebestände überragen

Wenn trotz gezielter Bekämpfung Ackerfuchsschwanz, Windhalm, Weidelgras oder Trespen in größerer Anzahl zu finden sind, kann sich eine Wirkstoffresistenz andeuten. Minderwirkungen von Pflanzenschutzmitteln treten aber auch bei schwierigen Behandlungsbedingungen (Ungras zu groß, zu späte Behandlungstermine, ungünstige Witterung u.a.) auf. In lichten Beständen kann es nach der Behandlung auch zu Frühjahrsaufläufen kommen.

Ob es sich um eine Resistenz handelt, lässt sich nur durch eine Beprobung der reifen Grassamen feststellen. Wird eine Resistenz nachgewiesen, muss die Herbizidstrategie in der gesamten Fruchtfolge überdacht werden.

Gefährdet sind häufig tonhaltige Böden, auf denen meist Wintergetreide angebaut wird und über Jahre hinweg kein Wirkstoffwechsel stattgefunden hat. Aus Kluten dieser schweren Böden laufen die Ungräser in mehreren Wellen auf, was die Bekämpfung deutlich erschwert; der Besatz schwer bekämpfbarer Ungräser steigt. Zugleich wächst die Wahrscheinlichkeit einer Selektion resistenter Biotypen, die sich bei Beibehaltung der Bekämpfungsstrategie schnell ausbreiten. Um resistente Biotypen erfolgreich zu bekämpfen, ist die genaue Kenntnis über die Art der Resistenz wichtig. Wenden Sie sich in Verdachtsfällen (auch bei Vogelmiere, Kamille etc.) an die örtlich zuständige Beratungskraft des LLH, damit ggf. ein Test durchgeführt wird. Anhand des Ergebnisses wird eine Strategie erarbeitet (z.B. Behandlungsmöglichkeiten, Fruchtfolge, Saattermine, Bodenbearbeitung)


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