Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Rinder

Jungrinder: Weide mit Mineralfutter ergänzen

Die Inhaltstoffe der Weideaufwüchse schwanken über die Saison meist erheblich, so auch bei den Mineralien (v.a. Kalzium und Natrium) und Vitaminen. In der Aufzuchtphase müssen die Rinder an Knochenmasse zulegen. Dafür müssen sie viel Kalzium in die Knochen einlagern, damit diese stabil und funktionstüchtig werden. Dies spricht für eine Kalzium-Ergänzung. Der Kaliumgehalt ist im Weidegras häufig erhöht. Das wirkt sich negativ auf die Verwertung von Natrium aus. Eine Natrium-Ergänzung sorgt für ein engeres Kalium-Natrium-Verhältnis und steuert dem entgegen (Salzleckstein). Eine Bedarfsdeckung mit Vitaminen bei Konservenfütterung wird komplett über Mineralfutter empfohlen; bei Weidehaltung kann die Ergänzung vermutlich geringer ausfallen. Für den folgenden Überschlag bleibt dies zunächst unberücksichtigt.
Sehr selten bieten Öko-Mineralfutterhersteller Produkte speziell für Aufzuchtrinder an, daher hier ein Milchkuh-Produkt mit hohem Kalziumgehalt (20 %) und sonst handelsüblicher Ausstattung (4 % Phosphor, 7 % Natrium, 5 % Magnesium, 800.000 i.E. Vitamin-A, 80.000 i.E. Vitamin-D3 und 3.000 mg Vitamin-E). Für ein 400 kg-Rind ergeben sich damit täglich rund 50 g Mineralfutter (rund 70 g bei Hochtragenden); Hersteller sprechen hier meist von 100 g. Die Zuteilung kann beim Kontrollbesuch alle ein bis zwei Tage auf der Weide über einen stationären oder „mobilen“ Trog erfolgen. Alle Rinder werden mit schmackhaftem Futter angelockt und erhalten das eingemischte Mineralfutter gleichzeitig vorgelegt. Statt dem losen Mineralfutter bietet der Markt auch vitaminisierte Lecksteine an. Hier weiß man aber nie, ob jedes Tier die erforderliche Menge „abholt“, und es tritt ein leichter Luxuskonsum auf, weil das Futter den Rindern gut schmeckt (kein horrender Schaden, dennoch teuer).


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