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Der Weihnachtsbaum: Alle Jahre wieder?

Der Weihnachtsbaum ist ein wichtiges christliches Symbol für das Weihnachtsfest. Knapp 30 Millionen Weihnachtsbäume fanden letztes Jahr in Deutschland den Weg zum Kunden.

Die Nachfrage konnte zu über 90 % aus heimischen Anbau gedeckt werden (Quelle: Statista). Nach Angaben des Arbeitskreises „Hessischer Weihnachtsbaum“ bieten über 50 Weihnachtsbaumanbauer in Hessen jährlich mehr als 1,5 Millionen Weihnachtsbäume aus heimischer Produktion an.

Beliebt: Bäume aus der Region und ökologischem Anbau

Weihnachtsbaumplantage

In der Hitliste der Beliebtheit steht die Nordmanntanne an erster Stelle. Sie bildet am schönsten die typische pyramidale Baumform. Gefolgt wird sie von der Nobilistanne und der Fichte. Blautannen und Kiefern werden weniger nachgefragt. Übrigens: eine Nordmanntanne braucht 12 bis 14 Jahre bis sie ca. 2 m hoch ist. Anfangs wächst sie nur wenige Zentimeter pro Jahr. Fichten sind mit einem durchschnittlichen Jahreszuwachs von 30 cm pro Jahr wesentlich schneller weihnachtsbaumreif.

In vielen Betrieben können die Kunden ihren Weihnachtsbaum aussuchen und selbst schlagen. Auf der Seite „Christbaumfinder“, die vom Arbeitskreis „Hessischer Weihnachtsbaum“ betrieben wird, sind die Betriebe gelistet. So haben sie die Gewähr, dass ihr Weihnachtsbaum regional erzeugt wurde, frisch ist und so die Weihnachtstage gut und ohne zu nadeln übersteht.

Nachgefragt werden auch verstärkt Weihnachtsbäume, die nach ökologischen Kriterien produziert werden, bei denen also weder mineralische Dünger, Pflanzenschutzmittel noch Wachstumsregler zum Einsatz kommen. Immer mehr Produzenten bieten solche Bäume an. In Hessen sind derzeit drei Betriebe öko-zertifiziert.
Hier finden Sie eine Übersicht der Betriebe und Verkaufsstellen.

Achten Sie beim Kauf des Weihnachtsbaumes auf eine helle Anschnittstelle – daran erkennt man einen frischen Weihnachtsbaum. Um das Nadeln zu verhindern, sollte der Weihnachtsbaum in einen mit Wasser befüllbaren Ständer gestellt werden. So bleibt der Baum länger frisch. Bevor der Baum in das warme Wohnzimmer gelangt, sollte er vorher in einem kühleren Bereich der Wohnung an die neue Umgebungstemperatur gewöhnt werden. Entfernen Sie auch unbedingt das Transportnetz. Ein Standplatz in unmittelbarer Nähe zur Heizung ist ungünstig.

Alternativen zum Einmal-Christbaum

Die Tatsache, dass der Baum meist nur wenige Wochen im Wohnzimmer steht und dann weggeworfen wird, schlägt sich bei vielen aufs Gewissen und schmälert zudem die Nachhaltigkeit.

Getopfte Bäume stellen eine Alternative dar. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass der Baum auch wirklich im Topf gezogen und nicht einfach nur kurz vor dem Verkauf vom Freiland in das Gefäß umgesetzt wurde. Denn die Gefahr, dass Wurzeln beschädigt wurden und der Baum eingeht, ist groß.

Halten Sie den Aufenthalt des Baumes im Wohnzimmer möglichst kurz und gießen Sie regelmäßig. So kann der Baum nach Weihnachten im Garten ausgepflanzt werden – falls genügend Platz vorhanden ist. In den Wald darf er auf keinen Fall! Mittlerweile kann man getopfte Christbäume auch mieten. Allerdings ist dies oft mit langen Transportwegen verbunden.

Eine weitere Möglichkeit sind künstliche Weihnachtsbäume. Sie können über viele Jahre hinweg genutzt werden. Doch wie ökologisch sind solche Bäume im Gegensatz zu natürlichen Weihnachtsbäumen?

Klimabilanz: Weihnachtsbäume sind per se klimaneutral

Während des Wachstums nehmen Weihnachtsbäume – wie alle anderen grünen Pflanzen auch – klimaschädliches Kohlenstoffdioxid (CO2) auf und geben Sauerstoff an die Luft ab. Die Produktion des Weihnachtsbaumes ist also per se CO2-neutral. Allerdings schlägt, wenn man es genau nimmt, der Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln in der Klimabilanz negativ zu Buche. Bei der Verwertung des Baumes (Kompostanlage, Material für Baustoffe, thermische Verwertung) wird das CO2 wieder freigesetzt, je nach Herkunft des Baumes und Art der Verwertung fällt die CO2-Bilanz höher oder niedriger aus. Bäume, die direkt aus dem Wald entnommen werden sowie Öko-Bäume stehen ganz gut da. Importierte Bäume bilden das Schlusslicht.

Eine Studie des Ellipsos Instituts in Montreal hat 2009 hat berechnet, dass bei Herstellung, Transport und Entsorgung eines Plastikbaums durchschnittlich 48 kg CO2 anfallen. Je nach verwendetem Material, gehen verschiedene Quellen davon aus, dass künstliche Weihnachtsbäume erst nach 10 bis 17-jähriger Nutzung einen ökologischen Vorteil gegenüber natürlich gewachsenen Weihnachtsbäumen bieten.

Welcher Weihnachtsbaum auch immer in Ihr Wohnzimmer gelangt, ist er doch nach wie vor das wichtigste Symbol des Weihnachtsfestes, das uns jährlich an die Geburt Christi erinnert.


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