Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Marktinformation & Preise

Getreide- und Ölsaatenmarkt: Warten auf die Zahlen des USDA

Am Getreidemarkt bleiben die Umsätze sehr überschaubar. Futtergetreide wird nur bei dringendem Bedarf gehandelt. Auch Brotgetreide wird weder angeboten noch nachgefragt. Immerhin können sich die Erzeugerpreise zur Vorwoche leicht befestigen.

Häufig spekulieren die Lagerhalter auf spürbare Preisbefestigungen. Die Risikofaktoren an den Märkten bleiben jedoch bestehen. Hafer in Topqualität (> 54 kg/hl) ist gesucht zu Preisen über 200 EUR/t. Die Börsenkurse konnten zuletzt wieder Notizgewinne verbuchen.

USDA-Bericht könnte entscheidend sein

Die Marktbeteiligten warten auf neue Zahlen des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA). Anpassungen der geschätzten Lagerbestände könnten Kursbewegungen in die eine oder andere Richtung auslösen. Große Ernten in Russland und der Ukraine stehen geringeren Ernten in der EU und Australien gegenüber. Proteinreiche Partien dürften weiterhin höhere Qualitätsprämien erzielen.

Rapsmarkt auf Richtungssuche

Zuletzt konnte sich der Raps wieder etwas befestigen, ohne nennenswerte Mengen zu mobilisieren. Dennoch besteht durchaus eine rege Nachfrage nach Rapsöl. Importware zu günstigen Konditionen erschwert die Vermarktung der hiesigen Ernte. Größere Mengen drängen aus dem Baltikum und der Ukraine auf den Markt. Deutscher Raps ist dabei nicht immer konkurrenzfähig. Am Terminmarkt ziehen die Kurse aktuell wieder an. Die Prämien am Kassamarkt dürften damit steigen. In Hessen erzielt Raps derzeit Preise von bis zu 390 EUR/t. Preisschwankungen können aktuell immer wieder auftreten. Die Marktlage ist als fragil einzustufen. Allerdings sind weitere Kursgewinne nicht auszuschließen. Es ist jetzt wichtig, die Nerven zu bewahren und das Marktgeschehen im Blick zu behalten. Bei Preisen über 400 EUR/t können Teilmengen vermarktet werden.

Preise für Düngemittel etwas angehoben

Unverändert ruhiges Geschäft mit Düngemitteln. Gegenüber dem letzten Bericht sind Preisaufschläge zu beobachten. Am Weltmarkt wurde Harnstoff zuletzt recht stabil bewertet. Teilweise wurden Vorkäufe (schätzungsweise 50 % des Bedarfs) abgeschlossen, doch weitere Abschlüsse kommen derzeit nicht in die Bücher. Zumal noch Feldarbeiten im Vordergrund stehen. Zudem beeinträchtigen die schwachen Preise am Getreidemarkt die Nachfrage nach Düngemitteln. Unterdessen könnte sich die Sicherung von weiteren Teilmengen rechnen. Erst gegen Ende Oktober wird jedoch mit einer Belebung der Nachfrage gerechnet. Allerdings zogen die Energiekosten in den letzten Monaten deutlich an und dürften die Herstellung von Düngemitteln verteuern bzw. einschränken.

Getreidepreise, Hessen, in EUR/t frei Erfasser; Quelle: AMI, Stand: 29.09.2023

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