Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Marktinformation & Preise

Milchmarkt dreht wieder ins Plus

Nachdem die Milchpreise in den vergangenen Monaten unter Druck geraten waren bzw. nicht in dem Maße gestiegen sind, wie Beobachter es erwartet hatten, ist jetzt eine Trendwende in Sicht. An der wichtigsten internationalen Milchbörse, der Global Dairy Trade (GDT) stiegen die Exportpreise das dritte Mal infolge auf einen Durchschnittspreis von 3.824 US-$/t. Dabei war zu beobachten, dass sich v.a. das Eiweißsegment erholte. So stiegen die Preise für Buttermilchpulver um 10,4 %, während sich Magermilchpulver immerhin um 3 % verteuerte. Über alle Produkte hinweg stieg der Index um 1,7 %.

Auch der Rohstoffwert Milch konnte als wichtiger Frühindikator im Mai um 1 Cent auf 42,7 Cent/kg ab Hof zulegen. Daran ist zu erkennen, dass sich die finanziellen Verwertungsmöglichkeiten der Rohmilch wieder verbessert haben. Auswertungen der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz für Rohmilch aus Rheinland-Pfalz und Hessen lassen für April auf einen durchschnittlichen Auszahlungspreis von 44,90 Cent/kg schließen. Dieser Vergleichswert gilt für eine mögliche Milchmenge von 500.000 kg. Die Spannweite über alle befragten Molkereien hinweg reichte von 43,23 Cent/kg (Molkerei Schwälbchen) bis 49,50 Cent/kg (Milchwerke Oberfranken).

Wie die Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI) berichtet, ging die Milchmenge in der zweiten Maihälfte leicht zurück, womit die Milchspitze überwunden wurde. Hinzu kommt eine steigende Nachfrage nach Molkereiprodukten in nahezu allen Segmenten. Dem Bericht der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten zufolge haben insbesondere südeuropäische Länder einen gestiegen Bedarf an flüssiger Ware, der auch nicht über die Mengen am Spotmarkt hinreichend gedeckt werden kann. Die Aussichten auf weitere Preissteigerungen am Milchmarkt sind also durchaus als positiv zu werten.


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