Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Marktinformation & Preise

Preissprünge am Hafermarkt

Die Nachfrage nach Lebensmitteln auf Haferbasis boomt. Das Sortiment an Ceralien auf Haferbasis wird sukzessive erweitert. Zusätzlich entstanden zuletzt auch zahlreiche neue Produktvariationen. Die machen das Getreide zu einem echten Superfood.

Neben Snack- Riegel, Müsli-Produkte, skandinavische Haferkekse oder Joghurt aus Hafer werden sogar schon Teigwaren wie Penne von italienischen Pasta-Herstellern hergestellt. Überdies gewinnen alternative Milchprodukte auf Haferbasis immer mehr Marktanteile. Gesundheitliche, umweltbezogene und ethische Motive dürften hier bei den Verbrauchern eine Rolle spielen.

Zu wenig Schälhafer an deutschen Getreidemarkt

Gleichzeitig ist die Bedeutung von Hafer auf heimischen Äckern in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Es besteht zunehmend Bedarf an hochwertigem Schälhafer für die Nahrungsmittelproduktion. Der Bedarf der Mühlen an Qualitätshafer ist seit 2008 um etwa 70% gestiegen. Bei einem Selbstversorgungsgrad von lediglich 70 % stammen in Deutschland nur 30 % des Industriehafers von heimischen Landwirten. Die Versorgungsbilanz ist also angespannt, was einen hohen Importbedarf zur Folge hat. Um die Versorgungsbilanz auszugleichen, müssen Fehlmengen v.a. aus Finnland, Polen und Schweden importiert werden. Doch die wenigen Exportländer hatten ebenso schwache Ernten, sodass der Hafer in Deutschland immer knapper wird. Infolgedessen kam es zuletzt zu regelrechten Preissprüngen am Teilmarkt für Hafer. Preise sind Knappheitsindikatoren und spiegeln das Verhältnis von Angebot und Nachfrage wieder. Mit den höheren Preisen könnte sich der Anbau von Hafer in der Fruchtfolge wieder lohnen. Zumal der Hafer durch seine phytosanitäre Wirkung in engen weizenlastigen Fruchtfolgen einen durchaus beachtlichen Vorfruchtwert aufweist.

Haferpreise, Marktregion Hessen; Quelle: AMI, Stand 26.01.2024

 


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