Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Marktinformation & Preise

Talsohle am Milchmarkt erreicht?

Am globalen Milchmarkt konnten die Exportpreise an der Handelsplattform „Global Dairy Trade“ auch bei der letzten Auktion am 03. Oktober weiter zulegen.

Mit einem gewichteten Durchschnittspreis von 3.104 US-Dollar/t stiegen die Preise über alle Exportprodukte hinweg um + 4,4 %. Unter den gehandelten Produkten verzeichnete das Magermilchpulver mit + 6,6 % den größten Preissprung. Auch Vollmilchpulver (+ 4,8 %) und die Milchfette (+ 3,7 %) konnten kräftig zulegen.

Indessen ist der durchschnittliche Milchpreis in der EU-27 im September weiter gesunken. Nach den Zahlen der EU-Kommission lag der gewichtete Durchschnittspreis mit 43,54 Cent/kg aber nur noch 0,2 % unter dem Niveau des Vormonats (43,85 Cent). Die Erzeugerpreise geben aktuell also weniger stark nach als noch zu Jahresbeginn. Vieles deutet darauf hin, dass die Talsohle erreicht ist.

Wie die süddeutsche Butter- und Käsebörse in Kempten berichtet, setzen sich die Rückgänge der Milchanlieferungen an die deutschen Molkereien weiter fort und bewegen sich damit in Richtung eines saisonalen Tiefpunkts. Das Rohstoffaufkommen dürfte sich also weiter verringern. Damit ist eine gewisse Belebung am gesamten Markt der Milchprodukte festzustellen. Besonders Industrierahm ist knapp und gesucht. Größere Mengen fließen nach Italien ab, um den dortigen Inlandsbedarf zu decken.

Im Juli haben die Milcherzeuger in Deutschland noch einen durchschnittlichen Milchpreis von 40,7 Cent/kg für 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß erhalten. Für August rechnen die Experten der AMI aus Bonn nur noch mit einem Rückgang um -0,16 Cent. Die Rohmilchpreise dürften sich also auch in Deutschland wieder stabilisieren.

Grafik: Rohmilchpreis in der EU, in Cent/kg; Quelle: EU-Kommission, Stand 10.10.2023

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