Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Unternehmensführung

Erste Trendauswertung Buchführungsergebnisse im WJ 2021/2022

Deutliche Gewinnsteigerungen insbesondere in den Futterbaubetrieben

Auf der Basis von 287 konventionell wirtschaftenden hessischen Haupterwerbsbetrieben wurden erste Buchführungsergebnisse aus dem WJ 2021/2022 Ende Oktober ausgewertet. Die endgültige Auswertung aller ca. 600 Testbetriebe, dann auch der Ökobetriebe und der Nebenerwerbsbetriebe, erfolgt dann im Dezember 2022.

Die nachfolgende Tabelle weist die Unternehmensgewinne gegliedert nach der betriebswirtschaftlichen Ausrichtung für die Trendauswertung im WJ 2021/22 im Vergleich zum WJ 2020/21 in der damaligen Trendauswertung und der finalen Auswertung aus. Dabei gilt es anzumerken, dass erfahrungsgemäß die Ergebnisse in der ersten Trendauswertung noch etwas schlechter ausfallen als in der späteren finalen Auswertung für alle Testbetriebe.

Unternehmensgewinn in €

Allgemeine BWAFinale
Auswertung
TrendauswertungVeränderung in %
zu WJ 2020/21 gegenüber
WJ 2020/20212020/21   2021/22finaler
Trendauswertung
Ackerbau57.609     53.99065.520  +13,7+21,4
Futterbau61.753      61.76986.682  +40,4+40,3
Veredlung72.162      66.47466.468     -7,90,0
Verbund56.518      57.12365.437  +15,8+14,6
insgesamt60.996      59.120
73.795  +21,0
+24,8

Demnach verzeichnen wir im abgelaufenen Wirtschaftsjahr eine erhebliche Gewinnsteigerung über alle Haupterwerbsbetriebe von 21%. Der vorläufige Unternehmensgewinn des WJ 2021/22 in Höhe von 73.795 € übersteigt den 5-Jahresdurchschnittswert der WJ 2016/17 bis 2020/21 von 63.850 € um 15,7 %.

Den höchsten Gewinnzuwachs von rund 40% im abgelaufenen WJ erzielen diesmal die Futterbaubetriebe. Mit 86.682 € erzielen sie auch das beste Ergebnis aller ausgewerteten Betriebsformen. Maßgeblich für das gute Ergebnis ist mit 42,87 Cent/kg ein um 24,6 % höherer Milchauszahlungspreis und zudem deutliche verbesserte Verkaufserlöse in ähnlicher Größenordnung bei Schlachtkühen und Rindern. Demgegenüber wurden die Bestandsgrößen bei den Milchkühen sogar abgebaut und auch bei der Milchleistung je Kuh kann keine Steigerung festgestellt werden.

An zweiter Stelle der Auswertung nach Betriebsformen landen immer noch die Veredlungsbetriebe, wenngleich sie im Vergleich zum Vorjahr keine Gewinnsteigerung verzeichnen können.

Mit einem vorläufigen Gewinn von 66.468 € liegen die Veredlungsbetriebe ca. 27% unter ihrem 5-jährigen Durchschnittswert.

Um 7 – 9% höhere Verkaufspreise bei Ferkeln und Mastschweine stehen andererseits erhebliche Kostensteigerungen bei Futtermitteln und Energie gegenüber, die diese Erlössteigerungen wieder zunichtemachen.

Die Ackerbaubetriebe wie auch die Verbundbetriebe verzeichnen ebenfalls eine positive Gewinnentwicklung von ca. 14-16% und liegen mit gut 65.000 € Unternehmensgewinn nahezu gleichauf mit den Veredlungsbetrieben. Deutlich verbesserte Verkaufserlöse beim Raps und beim Getreide tragen hier ebenso wie eine Steigerung der Ackerfläche von 12-13% zur positiven Entwicklung bei. Die auf der anderen Seite ebenfalls eingetretenen Kostensteigerungen bei Dünger, Treibstoffen und weiteren Produktionsmitteln konnten offenbar durch längerfristige Kontrakte bzw. Vorkäufe noch maßgeblich abgemildert werden.

Ausgewählte Ertrags- und Erlöspositionen der Haupterwerbsbetriebe in der jeweiligen Trendauswertung

Trendauswertung%-Veränderung
WJ 2019/20WJ 2020/21WJ 2021/22WJ 2021/22
gegenüber 2020/21
Ertrag  Getreide  dt/ha70,468,667,0-2,3
– Raps  dt/ha33,439,236,2-7,7
– Kartoffeln  dt/ha357,5293,6328,411,9
– Zuckerrüben dt/ha750,7767,2808,55,4
– Milchleistung kg/Kuh8.7408.8308.530-3,4
Aufgezogene Ferkel Stück/Sau28,3827,1627,380,8
Erlöse Getreide  €/dt15,8917,0121,7427,8
Raps  €/dt37,4340,2848,8321,2
Kartoffeln €/dt18,2113,5114,144,7
Zuckerrüben €/dt2,573,003,3913,0
Milch ct/kg34,4234,4142,8524,5
Milchkühe  €/St62866191438,3
männl. Rinder €/St1.3191.3361.66824,9
– Ferkel u. L.  €/St68,3448,5551,796,7
– Mastschweine  €/St178,8140,97154,179,4

In die im Dezember folgende Endauswertung fließen die Ergebnisse weiterer ca. 150 konventioneller Haupterwerbsbetriebe ein. Diese können die Resultate noch erheblich beeinflussen.


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