Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

76. Landwirtschaftliche Woche Nordhessen gestartet

In der Stadthalle Baunatal wurde heute die 76. Ausgabe der Landwirtschaftlichen Woche Nordhessen eröffnet, gemeinsam mit den 31. Kasseler Gartenbautagen. Organisiert von Mitgliedern aller fachlichen Sparten der Landwirtschaft bietet die Traditionsveranstaltung Landwirtinnen und Landwirten sowie Gärtnerinnen und Gärtnern eine wichtige Plattform, um sich fachlich und persönlich auszutauschen. Darüber hinaus ist es den Teilnehmenden auch in diesem Jahr wieder möglich, sich im Rahmen des vielseitigen Programms fortzubilden, sich miteinander zu vernetzten und politisch zu diskutieren.

Veranstaltung findet zum richtigen Zeitpunkt statt

Im Namen der Stadt Baunatal begrüßte Daniel Jung, Erster Stadtrat der Stadt Baunatal die rund 200 Gäste. In seiner Rede hob er hervor, dass der jetzige Zeitpunkt genau der richtige sei, eine solch traditionelle Veranstaltung mit hochkarätigem Programm zu bieten. So sei es angesichts der heute endenden Aktionswoche, bei der Landwirtschaft und Transportgewerbe gemeinsam bundesweit demonstrierten, sehr wichtig, die aktuelle Position der Landwirtschaft gehört zu haben – insbesondere auch seitens der Konsumentinnen und Konsumenten. Am Beispiel politischer Entscheidungen oder Lieferketten ging Daniel Jung weiterhin auf die aus seiner Sicht derzeit konkret spürbaren Herausforderungen für landwirtschaftliche Betriebe ein.

Tierhaltung – „Rückgrat der hessischen Landwirtschaft“

Norbert Klapp, Vorsitzender des Regionalbauernverbandes Kurhessen und außerdem stellvertretender Vorsitzender der AG Landwirtschaftliche Woche, ging in seiner Eröffnungsrede maßgeblich auf Herausforderungen und Zielkonflikte der Landwirtschaft ein. Es benötige passende politische Rahmenbedingungen, die aktiv vom Berufsstand mitgestaltet werden müssten. Norbert Klapp mahnte, dass der ländliche Raum vermehrt zu einer Projektionsfläche für „umweltbewegte Fantasien“ werde und griff in diesem Zusammenhang Themen wie Photovoltaik-Anlagen, Windkraft oder Wolf auf. Da stimme laut Klapp die Perspektive nicht mehr.

Währenddessen verabschiede sich hingegen die Tierhaltung immer weiter aus Hessen. Klapp betonte jedoch deren große Bedeutung für die hessische Landwirtschaft und bekräftigte, dass die Tierhaltung immer noch das Rückgrat der hessischen Landwirtschaft sei. Im Hinblick auf die Zukunft erklärte Norbert Klapp, wie wichtig es sei, wieder zu einer lösungsorientierten Diskussionskultur zu kommen und gezielt Rahmenbedingungen für Investitionen zu schaffen, um den weiteren Verlust von tierhaltenden Betrieben zu bremsen.

Landwirtschaftliche Woche Nordhessen: Garant für engen Austausch

Zum weiteren Programm der Eröffnung zählte ein Vortrag von Dr. Martin Berges, Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, über das Thema „Landwirtschaft im Spannungsfeld der Politik – agrarpolitische Herausforderungen und Zukunftsaussichten“. Darin unterstrich Dr. Martin Berges auch die Wichtigkeit eines sehr engen Austauschs mit der Praxis und betonte, dass Veranstaltungen wie die Landwirtschaftliche Woche Nordhessen Garant für einen solchen fachlichen Dialog seien.

Im Anschluss ging Bruder Paulus Terwitte, Münchener Kapuzinerkloster St. Anton, der Frage „Was zählen Werte, die nicht zählen? Ehrlichkeit im wirtschaftlichen Leben“ nach.

Alle Redebeiträge der Auftaktveranstaltung können hier in voller Länge angesehen werden: https://www.youtube.com/watch?v=tN6tm0-6L8g

Die Landwirtschaftliche Woche Nordhessen mit den Kasseler Gartenbautagen bildet traditionell den Auftakt des Jahres. Sie läuft noch bis Donnerstag, 18. Januar, und bietet vielfältige Vorträge und Workshops rund um die Themen der Landwirtschaft und des Gartenbaus.


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