Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Rinder

Verspäteter Weideauftrieb – Was gilt es zu beachten?

In den vergangenen Wochen gab es kaum eine länger andauernde Niederschlagspause. Das hat einen frühen Weideauftrieb besonders auf tiefgründigen Böden erschwert. Die Vegetation ist aufgrund der ungewöhnlich milden Temperaturen weit fortgeschritten.

In dem feuchten Frühjahr gilt es beim verspäteten Weideauftrieb einiges zu beachten

Zu Beginn der Weidezuteilung für laktierende Kühe und Mutterkuhherden ist folgendes zu beachten:

  • Auftrieb erfolgt nach Fütterung im Stall –> nur gesättigte Kühe auf die Weide (Gefahr von Pansenblähungen)
  • Eiweißergänzung im Stall reduzieren
  • aktuelle Aufwuchsmessungen am LZ Eichhof (Bad Hersfeld) zeigen Rohproteingehalte zwischen 23 – 27 % im Grünlandaufwuchs
  • langsame Steigerung der Weidezuteilung –> besonders bei TMR-Fütterung gibt es eine Anpassungsphase der Pansenflora
  • hohe Energiedichte (6,6 – 7,1 MJ NEL/ kg TM, LZ Eichhof am 8. April) im Weideaufwuchs berücksichtigen –> max. Kraftfuttermenge anpassen
  • Strukturversorgung berücksichtigten, ggf. Heu zur freien Aufnahme (Grünlandaufwuchs hat sehr geringe Strukturwirkung)
  • Weideaufwuchs-Höhe beachten -> Kühe fressen bei einer Aufwuchshöhe > 5 – 7 cm zunächst nur die Spitzen
  • einen Teil der Weidefläche frühzeitig (noch vor dem ersten Silageschnitt) silieren
  • die damit geschaffene grüne Stoppel treibt zügig wieder aus

Dieser Beitrag stammt aus der Beratungs-Info Grünland Futterbau Hessen Süd.
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