Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Klimaschutz

Klimaschutz bei der Silage-Erzeugung

Etwa 15 % der gesamten Treibhausgasemissionen in der Milchviehhaltung stammen aus der eigenen Futtererzeugung im Betrieb. Worauf Sie bei der Silageernte und der Futterlagerung achten können, um aktiven Klimaschutz zu betreiben und gute Futterqualitäten zu erzeugen, erfahren Sie hier. Bei der Silageernte entstehen unter anderem durch die Düngung oder den Kraftstoffverbrauch Treibhausgasemissionen zwischen 450 und 500 g CO2eq / kg TM.

Die Reduzierung von Ertrags- und Qualitätsverlusten bei der Grünlandbewirtschaftung lassen die produktbezogenen Emissionen sinken und stellen damit auch eine betriebswirtschaftlich relevante Klimaschutzmaßnahme dar. Nicht selten finden sich in der Praxis Futterverluste von bis zu 25 % der Aufwuchstrockenmasse vom Feld bis zur Vorlage am Futtertisch. Die größten Verlustquellen stellen die Futterbergung (bis zu 9 % TM) sowie der Gärprozess im Silo (bis zu 11 % TM) dar.

Bei der Erntetechnik sollte die Maschineneinstellung von Mähwerk, Schwader, Ladewagen etc. genau kontrolliert werden. Ziel ist es, einen guten Kompromiss zwischen dem Verschmutzungsgrad des Erntegutes sowie möglichst wenig Futterverlust auf der Fläche anzustreben. Auch der optimale TS-Gehalt von 35 – 40 % sollte eingehalten werden, um eine gute Silagequalität zu gewährleisten. Zu feuchtes Erntegut bedeutet hohe TM-Verluste durch Fehlgärungen, zu trockenes Erntegut führt hingegen zu höheren Atmungs- und Bröckelverlusten sowie zu einer schlechteren Verdichtung im Silo. Gerade die ausreichende Verdichtung spielt eine entscheidende Rolle für gute Silagequalität und geringe Futterverluste während des Gärprozesses. Durch mangelhafte Verdichtungen während der Silofüllung können besonders im Randbereich hohe Nährstoffverluste auftreten. Aufgrund von Luftzutritt können diese leicht doppelt so hoch sein wie im Inneren des Silos. Wichtig ist zudem die Leistung von Erntekette und Walzschlepper aufeinander abzustimmen (Faustzahl: je Walzfahrzeug max. 15 bis 20 t TM/h). Als weitere Verlustquellen sind ein zu geringer Vorschub bei der Futterentnahme, gerade in den warmen Sommermonaten, oder die unsachgemäße Lagerung von Silageballen zu nennen.

Zur Sicherung der Aufwuchsqualität und der Ertragsfähigkeit der Flächen sind konsequente Grünlandpflegemaßnahmen vom Walzen und Schleppen im Frühjahr, über das Nachmähen, die bedarfsgerechte Düngung und Kalkung, die Unkrautbekämpfung bis hin zur kontinuierlichen Nach- und Übersaat mit geeigneten Mischungen und Sorten unerlässlich.


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