Unternehmensführung

Ergebnisse der hessischen Ackerbau-Haupterwerbsbetriebe WJ 2021/22, konventionell

Gewinne in den Ackerbaubetrieben abermals gestiegen!

Die in der hessischen Regionalstatistik ausgewerteten 78 Ackerbau-Betriebe setzen sich zusammen aus 44 Betrieben Acker-Getreide, 9 Betrieben Acker-Hackfrucht und 25 Betrieben Acker-Gemischt. Durchschnittlich erzielten sie einen Unternehmensgewinn von 66.107 €. Dies ist ein Gewinnanstieg von 14,8 % gegenüber dem Vorjahr, in dem sie bereits um 13,8% zulegten. Im WJ 2021/22 wird mit 70.308 € in den Acker-Gemischtbetrieben der höchste Unternehmensgewinn erzielt, danach folgen die Acker-Hackfruchtbetriebe mit 64.890 € und die Acker-Getreidebetriebe mit 63.869 €.

Die im WJ 2021/22 ausgewerteten Ackerbaubetriebe bewirtschaften mit 137,11 ha LF lediglich 0,5 % mehr Fläche als im Vorjahreszeitraum. Der Rapsanteil der Ackerfläche stieg nochmals von 12,3 auf 12,8 %. Der leichte Ertragsrückgang von 3,7 % hat die Umsatzsteigerung deutlich weniger beeinflusst als der Preisanstieg auf 51,22 €/dt. Dieser Wert liegt 29 % über dem 10-jährigen Durchschnitt von 39,7 €/dt. Der Rapserlös pro Betrieb nimmt von 24.410 € auf 31.124 € um 27,5 % zu.

Durch die Verschiebung der Flächen wird als Folge etwas weniger Getreide angebaut im Umfang von 61% im WJ 2020/21 auf 60% der Ackerfläche im WJ 2021/22. Auch der Anbauanteil von Kartoffeln und Zuckerrüben nimmt zwar ab. Andererseits wird der Umsatzerlös durch einen 35,5 % besseren Ertrag bei Kartoffeln mit 440,5 dt/ha und ebenso bei den Zuckerrüben über 827 dt/ha gesteigert. Ähnlich verhält es sich mit dem Getreideumsatz. Hier gibt zwar einen leichten Ertragsrückgang von 2,9 dt/ha auf 67,7 dt/ha, aber einen Preisanstieg von 29,2 % auf 22,10 €/dt. Dadurch steigt der Umsatzerlös je Betrieb bei Getreide von 86.868 € auf 106.534 € im WJ 2021/22. Bei Feldgemüse sinken die Umsätze gegenüber dem Vorjahr um 11,3%, während sie bei Erdbeeren 1,8mal höher liegen. Dennoch spielen die Sonderkulturen in den Ackerbaubetrieben eine wichtige Rolle.

Insgesamt fallen die betrieblichen Erträge pro ha LF um 10 % höher aus als im Vorjahr. Dabei haben die staatlichen Zuschüsse einen Anteil von 15,1%. Dem stehen 9,6 % höhere betriebliche Aufwendungen je ha LF gegenüber, wobei der Mehraufwand für Düngemittel mit 14.362 € am stärksten dazu beigetragen hat. Danach folgen 6.388 € höherer Aufwand für Treib- und Schmierstoffe sowie 2.852 € mehr für Pflanzenschutzmittel. Der Personalaufwand ist mit -1.412 € sogar leicht rückläufig.

Unterschiede zwischen erfolgreichen und dem Durchschnitt aller Ackerbaubetriebe 

• Die erfolgreichen Ackerbaubaubetriebe (die sog. 25% E-Betriebe) erzielen mit 142.765 € (Vorjahr 112.369 €) einen 2,16-fach höheren Gewinn als der Gesamtdurchschnitt (66.107 €).
• Sie bewirtschaften mit 197,64 ha LF ca. 44% mehr Fläche als der Durchschnitt und haben diese ggü. dem Vorjahr nochmals um 22 ha ausgedehnt.
• Sie erlösen bessere Produktpreise (Getreide +4,7%, Raps +3,8%, Zuckerrüben +3,6%).
• Bei den Kosten der Arbeitserledigung (Arbeitshilfsmittel insg.) liegen die E-Betriebe 11,1% günstiger.
• Die E-Betriebe zahlen mit 213 €/ha Pachtfläche 4,9% niedrigere Pachtpreise.
• Der Personalaufwand je ha LF der E-Betriebe liegt 22% niedriger im Vergleich zum Durchschnitt.
• Insgesamt wirtschaften die E-Betriebe produktiver. Mit einem um 6,9% geringerem betrieblichen Aufwand ja ha LF erzielen sie dennoch einen 4,7% höheren Unternehmensertrag pro ha LF.

5-Jahres-Gewinnverlauf der hessischen Ackerbau-Haupterwerbsbetriebe (konventionell)