Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Gartenarbeiten

Checkliste: Hitze und Trockenheit

Kaum Regen in Sicht – so unterstützen Sie Ihre (Garten)pflanzen und Gartenbewohner, diese Periode zu meistern! Hier eine Checkliste:

  • Bewässern Sie zur richtigen Zeit: Gießen Sie vorzugsweise früh morgens: Der Boden hat sich abgekühlt und das Gießwasser verdunstet nicht sofort. Die Pflanze hat genügend Zeit, das Wasser bis zur eintretenden Hitze aufzunehmen. Falls ein morgendliches Gießen nicht möglich ist, ist das abendliche Gießen die zweite Wahl. Um die Verdunstung von wertvollem Gießwasser zu vermeiden und die Zeit hoher Luftfeuchte und die damit verbundene Gefahr von Pilzbefall und Schneckenfraß möglichst gering zu halten, sollte der abendliche Gießgang am frühen Abend, etwa zwischen 17.00 – 19.00 Uhr erfolgen); dadurch ist es möglich, dass die Pflanzen noch abtrocknen und nicht mit einem „nassen Fuß“ in die Nacht gehen. Das Gießen zur Mittagshitze ist der besagte „Tropfen auf dem heißen Stein“. Das meiste Wasser verdunstet, der Rest kann von den Pflanzen ohnehin kaum aufgenommen werden, weil Pflanzen bei Hitze und Trockenheit die Transpiration einstellen.

 

  • Gießen Sie richtig: Gießen Sie eingewachsene Pflanzen lieber seltener (alle 2 – 3 Tage) und dafür durchdringend anstatt häufig und oberflächig. Als Größenordnung sind 10 – 20 l/m² pro Gießvorgang anzusetzen. Diese dringen etwa 10 – 20 cm tief in den Boden ein. Verteilen Sie die Gießmenge zudem auf mindestens 2 – 3 Gaben, denn viele Böden sind nicht in der Lage, große Mengen an Wasser in kurzer Zeit aufzunehmen. Damit erreichen Sie, dass das Wasser in die Tiefe gelangt und motivieren die Pflanze, ihr Wurzelwachstum in die Tiefe und nicht an die Oberfläche zu lenken. Denn die Pflanzenwurzeln wachsen immer dorthin, wo die Feuchtigkeit im Boden ist.

 

  • Vermeiden Sie unproduktive Wasserverdunstung von der Bodenoberfläche Bearbeiten Sie Ihren Boden regelmäßig mittels Sauzahn, Hacke, Rosengabel, Gartenkralle o. ä. Dadurch kappen Sie die Bodenkapillare und reduzieren die Verdunstung von im Boden gespeichertem Wasser. Gleichzeitig ist der aufgelockerte Boden wieder besser in der Lage, Niederschlagswasser aufzunehmen. Eine andere Möglichkeit, die Verdunstung von Bodenwasser zu reduzieren, ist das Mulchen von Pflanzflächen. Zudem ist der Mulch Nahrung für die Bodenorganismen, die durch ihre Tätigkeit die Bodenstruktur verbessern.

 

  • Tipps für den Urlaub / Kurzurlaub: Für Topf- und Kübelpflanzen sind am Markt einfache, autarke Bewässerungssysteme erhältlich. Räumen Sie für eine effiziente Versorgung durch Ihre Urlaubsvertretung Ihre Topf- und Kübelpflanzen am besten zusammen und positionieren Sie in einem schattigen Bereich bzw. installieren eine Schattierung.

 

  • Unterstützen Sie gestresste Pflanzen: Wenn Pflanzen besonders unter Trockenheitsstress geraten, empfehlen sich folgende Maßnahmen:
    • Schattieren
    • Abernten reifer Früchte bzw. ausdünnen der in der Reife befindlichen Früchte.
    • Reduzierung der Verdunstungsmasse durch Rückschnitt bzw. Teilentlaubung

 

  • Hitzeschutz für junge Bäume: Schützen Sie sonnenexponiere Stämme insbesondere junger Bäume vor Sonnenbrand. Derartige Verbrennungsschäden sind irreversibel und Eintrittspforte für Schaderreger. Geeignet sind Weißanstriche oder das Umwickeln mit Schilf- oder Bambusmatten. Kunststoffmanschetten sind aufgrund darunterliegender Überhitzung ungeeignet. Auch gegenüber Jute-Lehm-Bandagen gibt diesbezüglich Vorbehalte aufgrund entsprechender Untersuchungen.

 

  • Denken Sie auch an die anderen Bewohner Ihres Gartens: Stellen Sie Vogeltränken, Insektentränken und Kleintiertränken in doppelter Ausführung in unterschiedlichen Positionen auf. Befüllen Sie sie am besten im täglichen Wechsel und sorgen damit für die notwendige Hygiene.

 

  • Vorausschauende Maßnahmen:
    • Erkundigen Sie sich beim nächsten Pflanzenkauf nach klimaangepassten, trockenheitsverträglichen Pflanzenarten und –sorten.
    • Wenn Sie Rosen, Sträucher und Bäume im Herbst pflanzen, sind diese im darauffolgenden Sommer besser eingewurzelt.
    • Organische Substanz im Boden fördert das Bodenleben und verbessert damit auch die Bodenstruktur.
    • Reduzieren Sie befestigte Flächen auf das notwendige Maß.
    • Nutzen Sie Regenwasser (Regenfässer, Zisternen).
    • Bringen Sie ungenutztes Oberflächenwasser im Garten zur Versickerung (z. B. in Mulden).

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