Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Pflanzenschutz im Gartenbau

Wühlmäuse im Blick behalten

Eine effektive Bekämpfung der Wühlmaus kann im Spätherbst, sowie im zeitigen Frühjahr erfolgen. Darum ist ab jetzt eine regelmäßige Kontrolle der Flächen auf Mäuseaktivität ratsam.

Wühlmausloch
Fraßschäden durch eine Wühlmaus

Die Gänge der Wühlmaus verlaufen meist relativ dicht unter der Erdoberfläche und haben seitliche Ausgänge, erkennbar an den flachen Erdhaufen. Wenn die Gänge geöffnet werden, verschließt sie die Wühlmaus in der Regel schon innerhalb weniger Stunden, da sie empfindlich auf Licht und Zugluft reagiert. Dieses Verhaltensmuster kann man sich bei der Verwühlmethode zu Nutze machen und so die aktuelle Belegung des Baues überprüfen.

Auch auf Neubesiedlung von Flächen muss geachtet werden: Im zeitigen Frühjahr können Schermäuse nach den ersten wärmeren Nächten (Feb/März) ausschwärmen auf der Suche nach neuen attraktiven Lebensräumen.

Wenn sich Wühlmäuse erstmal auf einer Fläche angesiedelt haben können die Weibchen von März bis Oktober mehrere Würfe von zwei bis sechs Jungen haben. Nach wenigen Wochen verlassen die Jungtiere das Nest und beginnen eigene Gangsysteme anzulegen.

Die hohe Vermehrungsrate und die schnelle Ausbreitung macht die Wühlmaus zu einem bedeutsamen Schädling im Obst- und Gemüsebau.

An Gemüsepflanzen zeigt sich ein Wühlmausschaden meist durch ein oberirdische Welke, bedingt durch den unterirdischen Fraß an den Wurzeln. Besonders beliebt sind alle Arten von Wurzelgemüse, wie zum Beispiel Möhren, Sellerie oder Rote Bete.

Im Obstbau stehen besonders frische Baumwurzeln ganz oben auf der Speisekarte der Nager. Dies kann gerade bei Junganlagen zu verheerenden Schäden bis zum Totalausfall führen.

Regulierungsmaßnahmen

Um die Schäden durch Wühlmäuse zu minimieren, ist eine Kombination verschiedener Maßnahmen anzuraten.

Um die Kulturflächen zu schützen, sollten die Randbereiche bzw. die Baumstreifen regelmäßig abgemulcht werden. Somit wird den Tieren die Deckung genommen.

Durch Bodenbearbeitung können vorhandene Gangstrukturen zerstört werden. Dabei muss bedacht werden, dass durch die Bodenbearbeitung vertriebene Wühlmäuse auf benachbarte Kulturflächen ausweichen könnten und sich eine zum Pflanzen vorbereitete Fläche gut zum Anlegen neuer Bauten eignet.

Die Förderung bzw. Ansiedlung von Fressfeinden ist ein wichtiger Baustein, um Wühlmauspopulationen auf natürlichem Weg zu reduzieren. Beispiele dafür sind das Anlegen von Steinhügeln für Mauswiesel oder das Aufstellen von Sitzstangen für Greifvögel in den Anlagen.

Zur direkten Bekämpfung der Wühlmaus können verschiedene Arten von Totschlagfallen eingesetzt werden. Im konventionellen Anbau ist auch ein Einsatz von Giftködern auf Zinkphosphid-Basis möglich. Bei der Verwendung von Ködern ist darauf zu achten, dass diese verdeckt in die Gänge abgelegt werden, um eine Aufnahme durch Nichtzielorganismen (andere Kleinsäuger und Vögel) zu vermeiden.


Wie Sie Maulwurfs- von Wühlmaushügeln unterscheiden, erklären wir im Beitrag „Wühlmäuse im Garten finden und fangen“.


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