Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Klimaschutz

Beratungsangebot zu Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel im LLH

Die Auswirkungen des Klimawandels werden zunehmend spürbar. Zukünftig werden Anpassungsstrategien an die sich verändernden klimatischen Bedingungen, sowohl im Pflanzenbau als auch in der Tierhaltung, eine zentrale Rolle im landwirtschaftlichen Betrieb einnehmen.

Die Landwirtschaft ist aber nicht nur direkt von den Folgen des Klimawandels betroffen. In vielen Bereichen der landwirtschaftlichen Produktion werden klimarelevante Treibhausgase freigesetzt. Den größten Teil der Emissionen bilden dabei Methan (CH4) und Lachgas (N2O), welche vorwiegend durch den Einsatz stickstoffhaltiger Düngemittel und durch die Tierhaltung entstehen. Um die klimatischen Veränderungen einzuschränken, besteht auch in der Landwirtschaft die Notwendigkeit, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Darüber hinaus hat die Landwirtschaft ein großes Potential Kohlenstoffdioxid (CO2) zu speichern und so einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Schwerpunkte der Klimaschutzberatung

Schon seit einigen Jahren integriert der LLH die Klimaberatung in seine Arbeit, Aktivitäten und Zielsetzungen. So wurden und werden in der täglichen Beratung landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Betriebe verschiedene Methoden, Medien und Plattformen genutzt, um Fachwissen und Erkenntnisse zur Senkung der Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an den Klimawandel kundenorientiert und praxisnah zu vermitteln. Im Rahmen des Klimaplans Hessen hat der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) im August 2018 die Klimaberatung für Landwirtschaft und Gartenbau gezielt als eigenständiges Angebot mit dem Titel „Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel in Landwirtschaft und Gartenbau“ in sein Beratungsportfolio aufgenommen. Das Beratungsangebot richtet sich sowohl an konventionell wie auch an ökologisch wirtschaftende Betriebe. Im Januar 2024 hat die Klimaberatung zudem personelle Verstärkung erhalten.

Ziel der Beratungsarbeit ist es, die landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betriebe für das Thema Klimaschutz zu sensibilisieren, sie bei den Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen zu unterstützen und über Anpassungsmöglichkeiten an die sich verändernden klimatischen Bedingungen zu informieren.

Im Bereich Pflanzen- und Gartenbau erfolgt die Beratung mit Schwerpunkt zu den Themen Sortenwahl, Fruchtfolgegestaltung, Düngung, Humusmanagement, Bewässerung sowie der Prüfung neuer Anbausysteme. In der Tierhaltung ist die Fütterung, z.B. der Einsatz von heimischem Eiweißfutter oder die Grünlandwirtschaft, ein Schwerpunkt. Weiterhin sind Tierhaltungsfragen, wie Tiergesundheit und Lebensleistung, aber auch der effiziente Einsatz organischer Düngemittel von zentraler Bedeutung. Ebenso werden bei der täglichen Beratungsarbeit Fragen zum effizienten Einsatz von Energie und Ressourcen mitberücksichtigt. Aber auch regionale Vermarktungsstrategien bieten Potenzial zur Einsparung klimaschädlicher Gase.

Neben Informationsveranstaltungen, Seminaren, Workshops oder Feldbegehungen erfolgen einzelbetriebliche Beratungen direkt vor Ort. Hierbei werden bei der Ausarbeitung von unterschiedlichen Anpassungsmöglichkeiten, die betriebsspezifischen Gegebenheiten in der Produktionstechnik, in der Betriebswirtschaft und im gesamten Betriebsmanagement berücksichtigt. Die Betriebsleitung lernt dadurch Möglichkeiten kennen, um die einzelnen Produktionsprozesse an die Klimaveränderungen anpassen zu können.

Mit Klimabilanzen wissen, wo der eigene Betrieb steht

Die Beratungsthemen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel sind häufig eng miteinander verwoben. Im Rahmen der Klimaschutzberatung unterstützt der LLH die hessischen Betriebe bei der Erstellung von betrieblichen Klimabilanzen. Gemeinsam mit der Betriebsleitung erarbeiten die Beratungskräfte des LLH detaillierte Energie- und Treibhausgasbilanzen. Dies erfolgt sowohl für den Gesamtbetrieb als auch für einzelne Produktionszweige. In einem weiteren Schritt können unter gesamtbetrieblichen und ökonomischen Gesichtspunkten Maßnahmen abgeleitet werden, die zu einer Reduzierung der Treibhausgase und somit zur Optimierung der betrieblichen Klimabilanz beitragen.

Das Beratungsangebot wird von der Hessischen Landesregierung über den Klimaplan Hessen gefördert und steht den hessischen Betrieben kostenfrei zur Verfügung.


Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag