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Allgemeine Hinweise
Zwischenfrüchte binden effektiv Stickstoff und andere Nährstoffe und schützen somit das Grundwasser. Der im Boden verbliebene Stickstoff wird in der organischen Masse gebunden und der Folgekultur im Frühjahr wieder zur Verfügung gestellt. Neben der Nährstoffbindung leisten Zwischenfrüchte weitere wichtige Beiträge:Zwischenfrüchte…bedecken die Bodenoberfläche und schützen somit vor Erosion und Verschlämmung.
liefern organische Substanz (Humusaufbau).
fördern das Bodenleben und erhalten die Bodenfruchtbarkeit.
durchwurzeln den Boden (auch „verlassene“ Schichten) und verbessern dessen Struktur.
unterdrücken Unkraut.
können Schädlinge (z.B. Nematoden) und Krankheiten reduzieren.
dienen der Futterproduktion für Wiederkäuer und Biogasanlagen.
blühen und verhelfen der Landwirtschaft zu einem positiven Image.Mit dem Anbau von Zwischenfrüchten erfüllen Landwirte/-innen somit alle drei Faktoren der
Nachhaltigkeit:Ökonomie für den Landwirt: Die Ertragsfähigkeit der Böden wird erhöht bzw. langfristig gesichert.
Ökologie für die Natur: Das Bodenleben wird gefördert und oberirdisch werden Tiere ernährt (Biodiversität).
Sozial für die Allgemeinheit: Bodenabtrag und N-Auswaschung werden minimiert.Zwischenfrüchte können in fast jede Fruchtfolge integriert werden. Nach der Ernte der Hauptfrucht sollte die Aussaat zeitnah erfolgen. Für die Aussaat und die Entwicklung von Zwischenfrüchten gilt die Regel:
Ein Tag im Juli ist so viel wert wie
eine Woche im August und wie
der ganze Monat September.
Drillsaaten mit vorangegangener Bodenbearbeitung gewährleisten einen gleichmäßigen und zügigen Aufgang und somit eine gute Entwicklung der Zwischenfrüchte. Da die Aussaat jedoch in eine arbeitsintensive Zeit fällt, sind auch weitere Bestellverfahren von Bedeutung. Ihr Erfolg hängt dabei stark von der Witterung ab. Die Aussaat mit Dünger- oder Schneckenkornstreuer ist schnell und kostengünstig, aber nicht für alle Zwischenfruchtarten geeignet. Senf und Ölrettich kommen unter diesen Bedingungen noch am Besten zurecht. Um die Vegetationszeit der Zwischenfrüchte zu erhöhen und gleichzeitig die Arbeitsspitzen zu entzerren, sind in den letzten Jahren auch Vorernte- und Mähdruschsaaten getestet worden.Gründe, die zu einer unzureichenden Entwicklung der Zwischenfrüchte führen, sind Trockenheit nach der Aussaat, starker Druck durch Ausfallgetreide (besonders Gerste), N-Sperre durch Strohabbau, Schneckenfraß und Langzeitwirkungen von Herbiziden.Vor der Aussaat sollten Sie überprüfen, ob das eingesetzte PSM in der Hauptfrucht den Anbau von Zwischenfrüchten erlaubt. Problematisch sind vor allem im Frühjahr eingesetzte Sulfonylharnstoffe und sulfonylharnstoffähnliche Wirkstoffe. Kein Nachbau von zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten sollte nach der Frühjahrsanwendung von Alliance, Attribut, Ciral, Harmony SX, Lexus und Monitor erfolgen. Bei weiteren Produkten (z.B. Activus, Ariane C, Artus, Atlantis OD/WG, Bacara forte, Dirigent SX, Zoom, etc., siehe Gebrauchsanleitung) sind Schäden an zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten möglich. Das Risiko einer Schädigung der Zwischenfrucht durch PSM der Hauptfrucht sinkt, je intensiver die Bodenbearbeitung (Pflügen, tiefes Grubbern) vor der Zwischenfruchtaussaat ist und je höher die Niederschlagsmengen zwischen der Herbizidanwendung und der Zwischenfruchtaussaat sind (steigender mikrobieller Abbau). Bei starkem Schneckendruck ist die Ausbringung von Schneckenkorn zur Aussaat anzuraten (Ewaige Auflagen je nach Fläche beachten!). Sie sollten auch beachten, dass der Zwischenfruchtanbau zu einer Förderung der Mäusepopulation führen kann – Mäuse finden unter den Beständen optimale Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten.Bei der Auswahl der Zwischenfruchtart bzw. -mischung muss darauf geachtet werden, dass Krankheiten und Schädlinge unterdrückt werden. Eine Verwandtschaft zwischen Kulturart und Zwischenfrucht ist i.d.R. ungünstig. Kreuzblütler wie Gelbsenf und Ölrettich dürfen nicht in Raps-Fruchtfolgen integriert werden. Sie können bedeutende Rapskrankheiten wie Sclerotinia und Kohlhernie übertragen und vermehren. In Rüben-Fruchtfolgen sind Gelbsenf und Ölrettich allerdings gerne gesehen – resistente Sorten reduzieren den Nematodenbefall. Mischungen zeigen je nach Zusammensetzung und Ausrichtungsschwerpunkt ihre „Vorzüglichkeit“. Häufig werden beim Mischungsanbau positive Synergieeffekte beobachtet.ZwischenfruchtFruchtfolge
mit...
+
(besonders) geeignet
o
neutral
-
weniger/nicht geeignet
Rüben
Senf
Ölrettich (nematodenresistente Sorten)
Phacelia
Lupine
Raps
Rübsen
Buchweizen
Gräser
KresseRaps
Phacelia
Buchweizen
Rauhafer
Gräser
Grünroggen
Ramtillkraut
Leguminosen
Senf
Ölrettich
Raps
Rübsen
Sonnenblumen
LeindotterKartoffeln
Ölrettich
Lupine
Rauhafer (Sorte)
Weidelgräser
Leguminosen
Rauhafer
Senf
Raps
Rübsen
PhaceliaMais
Grünroggen
Weidelgräser
Phacelia
LeguminosenLeguminosen
Weidelgräseralle Leguminosen (Bohnen, Erbsen, Lupinen, Klee etc.)Mischungen sind individuell zu beurteilen. Ungeeignete Arten sollten nicht enthalten sein.
WSG: Leguminosen möglichst vermeiden!Ob eine N-Düngung zur Zwischenfrucht sinnvoll ist, hängt u.a. von folgenden Faktoren ab:Wie viel Rest-N hat die Hauptfrucht im Boden hinterlassen?
Verbleibt das Stroh auf der Fläche?
Wie intensiv erfolgt die Bodenbearbeitung?
Werden Leguminosen/leguminosenbetonte Gemenge angebaut?In vielen Fällen reicht der im Herbst mineralisierte Stickstoff aus, um die Zwischenfrucht zu versorgen. Leguminosen oder Mischungen mit einem hohen Leguminosenanteil benötigen keine N-Düngung. Die Vorgaben der Düngeverordnung sind zu beachten und die Grundlagen des Gewässerschutzes sind zu berücksichtigen.Der Wasserentzug durch die Zwischenfrüchte wird in den meisten Gebieten über Winter wieder ausgeglichen. Zudem schützt der Pflanzenbewuchs vor Verdunstung über die Bodenoberfläche. Nur in niederschlagsarmen Gebieten sollte der Zwischenfruchtanbau bezüglich der Wasserbilanz genau betrachtet werden.
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Allgemeine Informationen zum Energiemais
Der als Hauptfrucht angebaute Energiemais ist ein dominierender Rohstoff für Biogasanlagen. Bei hohen Trockenmasse- und damit auch hohen Methanerträgen pro Hektar ist der Einsatz als Gärsubstrat häufig wirtschaftlich. Im Unterschied zur Maissilage zu Futterzwecken ist ein hoher Kolbenanteil in der Silage bei der Produktionsrichtung Energiemais von untergeordneter Bedeutung. Hier steht die Erzeugung von möglichst viel Biomasse bei gleichzeitiger Silierfähigkeit im Vordergrund. Geeignet sind massenwüchsige Sorten, die stresstolerant, gesund und sicher in der Abreife sind. Dabei kann die Reifezahl bis zu 30 Punkte höher liegen als die der am Standort verwendeten Sorten zur Futternutzung. Die Einhaltung spezifischer Ansprüche der Kulturpflanze Mais an die Produktionstechnik ist Voraussetzung für die Erzielung hoher Biomasseleistungen. Mais reagiert auf Mängel in der Bodenstruktur (Bodenverdichtungen) mit schlechter Nährstoffaufnahme, die auch mit erhöhtem Nährstoffangebot nicht verhindert werden kann. Nur gut strukturierte Böden erwärmen sich zeitig, lassen eine frühe Saat zu und sind Gewähr für optimale Ernährung in der Jugend.Die empfohlenen Sorten können mit einer etwas höheren Saatstärke als für Silomais üblich angebaut werden. Da steigende Pflanzenzahlen mehr Masse bringen, wird als Richtwert häufig empfohlen Energiemais mit einer Pflanze/m² mehr auszusäen, sofern die Wasserversorgung es zulässt. Die Düngung ist nach dem Ertragsniveau auszurichten. In kühleren Anbaulagen ist eine Unterfußdüngung angebracht, da bei geringer Phosphatverfügbarkeit erhebliche Wachstumsverzögerungen eintreten können. Um eine weitere Phosphatanreicherung in den Böden zu vermeiden und die betrieblichen Nährstoffsalden zu entlasten, ist man bestrebt, die Unterfußdüngung auf das benötigte Maß zu reduzieren. Unterfußdüngung gewinnt zudem im Zusammenhang mit der Düngeverordnung an Bedeutung, denn bei hohen Phosphatgehalten im Boden kann Phosphor zum limitierenden Faktor bei der Düngung mit Wirtschaftsdüngern werden. Die K- und Mg-Düngung ist nach den Bodengehalten auszurichten.Da Mais im Jugendstadium auf Unkrautkonkurrenz mit Ertragseinbußen reagiert, ist die Unkrautbekämpfung möglichst früh durchzuführen. Der Erntezeitpunkt für Energiemais ist erreicht, wenn 30 % (+/- 2 %) TS-Gehalt in der Ganzpflanze vorliegen. Bei der Ernte wird die Häcksellänge verringert, dies erhöht die Angriffsfläche für den enzymatischen Abbau im Fermenter der Biogasanlage.
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